Der Luftsportclub Westerwald e.V. (kurz LSC) wurde im Jahre 1952 als "Segelfluggruppe Montabaur" gegründet. Seit der Fusion mit dem "Aeroclub Kannenbäckerland" im Jahre 1974, trägt der Verein den aktuellen Namen.
Unser Heimatplatz ist das Segelfluggelände "Körlen" an der Strasse zwischen Montabaur und Holler.
Das Segelfluggelände ist etwa 1250m lang und ca. 80m breit.
Diese Größe ist notwendig, um mit den Flugzeugen in den verschiedensten Arten zu starten. Der selbststartende Motorsegler hebt nach ca. 300m ab. Für den Windenstart eines Segelflugzeuges wird jedoch der gesamte Platz benötigt. 1000m Seil werden mit dem Lepo (ein umgebauter VW Golf) ausgezogen, um die Flugzeuge in die Luft zu ziehen. Die so erreichte Ausklinkhöhe beträgt je nach Flugzeugmuster zwischen 300-600m. Damit der Flugbetrieb funktioniert, sind etliche ehrenamtliche Helfer erforderlich. Neben den Fluglehrern auch Flugleiter, Windenfahrer, Schleppiloten und einige Helfer, zum Zurückschieben und Starten der Flugzeuge.
Wir verfügen über sieben vereinseigene Flugzeuge mit insgesamt 12 Sitzplätzen. Neben dem erwähnten Motorsegler haben wir ein- und zweisitzige Segelflugzeuge für unterschiedliche Verwendungszwecke, sei es die Anfängerschulung, Spaßflüge oder Leistungsflüge. Unsere neuste Errungenschaft ist ein sogenanntes Ultraleichtflugzeug.
So variantenreich wie das Segelfliegen ist auch die Zusammensetzung unserer Mitglieder. Hier kommen Jung (ab 14 Jahren) und Alt (bis 70+), männlich wie weiblich, zusammen. Wichtig für Neueinsteiger ist der Teamgeist, den man mitbringen muß. Kameradschaft ist gefragt, denn Segelfliegen ist ein Mannschaftssport und damit Vereinssport.
Der Verein verfügt neben den Flugzeugen und dem Flugplatz auch über eine eigene Werkstatt, in der Reparaturen selbst vorgenommen und in den Wintermonaten Autos und Flugzeuge gewartet werden. Hier wird jungen Menschen unter der Anleitung erfahrener Mitglieder ein Einblick in die Welt der Technik geboten.
Neben der Fliegerei und der Technik darf aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Im Freien oder im Clubheim werden nach einem heißen Sommertag bei kühlen Getränken Erfahrungen ausgetauscht. Hier wird gefachsimpelt, diskutiert und Pläne geschmiedet, die dann in die Tat umgesetzt werden.
Insgesamt sind wir weder Snobs noch Draufgänger, weder Eingebildete noch Überhebliche, sondern Menschen, die Spaß am Sport und der freien Natur haben. Leute die sich den Wind auf diese ganz besondere Weise um die Nase wehen lassen. Nicht wenige von uns haben über das Hobby Segelflug ihren Beruf gefunden.
Zur Zeit umfaßt der Verein 45 aktive und ca. 70 fördernde Mitglieder.
Geschichte
Eine historische Abhandlung (geschrieben von unseren Ehrenmitglied Josef-Otto Schneider.)
An der Straße zwischen Holler und Montabaur liegt auf einer leichten Anhöhe ein flaches, leicht ansteigendes Areal von stattlicher Größe. Segelflugzeuge überqueren fast lautlos die Straße und landen jenseits auf der kurz geschnittenen Grasfläche. Es ist eine Momentaufnahme, die dem Zuschauer signalisiert, dass hier ein Flugplatz ist.
„Körlen“ heißt die gepflegte Anlage, die seit vielen Jahren dem Segelflug in Montabaur dient und als Flugplatz Geschichte schrieb.
Das war nicht immer so, denn aus den Anfängen der örtlichen Fliegerei in den Zwanzigern und Dreißigern wird berichtet, dass die Segelflieger „hinter dem Bahnhof“, in den Auwiesen, mit ihrem schönen Sport begannen.
Auch in der Zeit davor, gab es gelegentlich erste Begegnungen zwischen Bürgern der Stadt und den damals noch als waghalsig geltenden Fliegern.
Ein Augenzeuge berichtet von folgendem Ereignis:
„Es muss wohl Mitte der 30er Jahre auf einer befestigten Wiese zwischen Montabaur und Horressen gewesen sein, als dort ein Doppeldecker zu einem kurzen Zwischenstopp gelandet war. Der Pilot und sein Passagier versorgten ihre Maschine, eine Bücker Jungmann, gaben Auskunft über ihr Flugziel und besetzten wieder ihre Maschine. Das geschah recht eindrucksvoll; denn der Pilot bediente Instrumente im Flugzeuginnern, während der Passagier den Motor mithilfe von Drehungen des Propellers zum Anspringen suchte. Das geschah unter wechselndem Rufen „Halt!“ des Piloten und „Frei!“ durch den Passagier. Schließlich vollendeten die beiden ihre Arbeit, gaben genügend Gas und entschwanden mit lebhaftem Winken über dem nahen Stadtwald. Höchst beeindruckt hinterließen die beiden Akteure eine Schar neugieriger Buben, die hinfort der Fliegerei huldigten; ihre Namen finden sich später im Gründungsprotokoll der Segelfluggruppe Montabaur.“
Im Jahre 1938 erlebt die Bürger der Stadt eine denkwürdige Veranstaltung: Der erste Flugtag in Montabaur!
Im Rahmen des „Deutschlandfluges“ landete eine große Zahl von einmotorigen Flugzeugen in Montabaur, vollführten Kapriolen am Himmel und ermöglichten den „Mutigen“ eine Mitfluggelegenheit um ihre Heimat einmal von oben bestaunen zu können.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 wurden die Aktivitäten des Segelflugs in Montabaur weitestgehend eingestellt.
Es war eine schlimme Zeit angebrochen, die zunichte machte, was sich doch so gut angelassen hatte.
Als der Krieg schließlich zu Ende gegangen war brach die Besatzungszeit an, in der Segelflug bis 1952 verboten war. Dennoch gab es einen Lichtblick: Am 18. Oktober 1952, so nennt eine Anwesenheitsliste die Namen von 25 jungen Leuten, die sich im Bahnhofslokal Ahlschwede zum Zwecke der Gründung einer Segelfluggruppe eingefunden hatten, Begeisterung in funkelnden Augen und brennenden Herzen. Der Startschuss war gelungen. Alles andere besorgten die jungen Leute in den folgenden Monaten, die im Flugplatz Körlen eine intakte Anlage besaßen und in zwei alten Baracken an der Koblenzer Straße Abstellräume für den ersten Gleiter benutzen konnten.
Bis die Segelflieger den Körlen als angemessenes Domizil entdeckten, waren alle Bemühungen Halbheiten. Auf den Körlen jedenfalls zog es den im Jahre 1952 gegründeten Verein mit der Bezeichnung „Segelfluggruppe Montabaur“.
Fluglehrer und Fluggerät des Vereins waren schon 1953 einsatzbereit und ab 1954 stand mit dem „Bergfalken“ gar ein vereinseigener Zweisitzer zur Verfügung. Da aber war der Verein schon zum Körlen gewechselt, wo eine an Dürftigkeit nicht zu überbietende Halle vorhanden war. Diese wurde im Verlauf der kommenden Jahre mehr und mehr ausgebaut und steht heute den Mitgliedern als ein bedeutender Mittelpunkt des Vereinslebens zur Verfügung.
Befreundete Segelfluggruppen der Nachbarschaft stellten in der Anfangszeit, als die Alliierten das Fliegen endlich wieder erlaubten, ihre Flugzeuge für Flüge auf dem Körlen zur Verfügung, eine Winde wurde in Eigenbau geschaffen, und der inzwischen gewählte Vorstand sorgte durch Erfindungsreichtum für Aktivität auf dem Körlen.
Tüchtige Vorstände an der Spitze der inzwischen in „Luftsportclub Montabaur“ umbenannten Segelfluggruppe („LSC Westerwald, Montabaur“) führten den Club buchstäblich in bedeutende Höhen des Vereinslebens, in dem auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam.
Das von der Bundeswehr über viele Jahre militärisch genutzte Areal wurde im Jahre 2005 ziviler Nutzung zugeführt und somit hatte der LSC die einmalige Gelegenheit das Fluggelände Körlen zu erwerben.
Was Wunder, dass der Platz immer wieder von befreundeten Gruppen benutzt wurde, zum Fliegen wie auch zur musikalischen Unterhaltung durch international bekannte Bands.
TRAININGS ORTE
Segelfluggelände - Flugplatz Montabaur
L326 Montabaur - Holler , 56403 Montabaur
Sportliche Erfolge
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