Nazi-Eklat bei Dorfklub

Kreisliga-Verein schmeißt sieben Spieler und Sponsor raus

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Wednesday, 12. September 2018

Quelle: moomsabuy / Shutterstock.com

Das Mannschaftsfoto des nordrhein-westfälischen Amateurvereins SC 1920 Myhl gerät zu einer Farce! Der Verein hat reagiert und sieben Spieler sowie seinen Sponsor ausgeschlossen.

Es sollte ein „lustiges“ Bild werden – doch stattdessen wurde das Gruppenbild der zweiten Mannschaft der Fußballer aus Myhl zu einem handfesten Skandal. Schuld daran sind sieben, teils noch recht junge, Kicker, die sich einen Spaß erlauben wollten und deswegen auf dem Bild den Hitlergruß zeigen!

Trikotsponsor und Dönerbuden-Besitzer Elgin Arslan hatte die Mannschaft eingeladen, vor seinem Laden zu posieren. Der Deutsch-Türke selbst war es auch, der die Jungs zu der peinliche Geste animierte und das entstandene Bild später auch auf seinem privaten Facebook-Profil hoch lud.

Verein reagiert sofort

Zwar löschte Arslan das Bild nur wenige Minuten später wieder, allerdings wurde es da schon vielfach geteilt und sorgte für einen wahren Sturm der Entrüstung. Der Sponsor selbst, wollte sich nach Angaben verschiedener Medienberichte lediglich einen Spaß erlauben und sah die Aktion als „Satire“.

Beim Verein fand die Aktion allerdings niemand witzig. Marc Winkens, Vorsitzender des SC, sagte gegenüber der Bild-Zeitung: „Als wir davon erfuhren, haben wir direkt eine Vorstandssitzung einberufen. Nach unserer Vereinssatzung konnten wir nur zu dem Schluss kommen, die Mitglieder auszuschließen.“ Auch „Initiator“ Arslan werde in Zukunft kein Sponsor mehr sein, so Winkens.

Betroffene sagen ‚sorry‘

Sowohl die sieben Fußballer als auch der Sponsor haben sich mittlerweile für ihr dummes Verhalten entschuldigt. Die 18-27-Jährigen ließen sich erneut fotografieren, diesmal allerdings mit einem Plakat mit der großen Aufschrift „SORRY an alle Menschen, die wir durch unsere unüberlegte Aktion verletzt haben“.

Jo Ecker, Initiator der bundesweiten Aktion ‚Fußballvereine gegen Rechts‘, der sich mit den Spielern traf, nimmt diese nach dem Gespräch ein wenig in Schutz. Sie hätten „aus Übermut und falschem Ansporn den Hitlergruß gezeigt“, sagte er in der Aachener Zeitung. Weiter sei er „der sicheren Überzeugung, dass es sich hier nicht im Entferntesten um junge Menschen handelt, die auch nur annähernd eine rechte Gesinnung haben.“

Auch Sponsor Elgin Arslan entschuldigte sich: „Das war ein riesen Fehler von mir, deswegen entschuldige ich mich auch bei jedem Einzelnen, auch beim Verein… aber anscheinend bringt das nichts – es tut mir auch leid für die Jungs“, sagte er gegenüber RTL.

Staatsschutz ermittelt

Mit der Entschuldigung alleine ist es allerdings noch nicht getan. Da das Zeigen des Hitlergrußes in der Öffentlichkeit verboten ist, ermittelt nun der Staatsschutz. Im schlimmsten Fall ist eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren möglich.

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