Für die Unterbrechung sorgte der vermeintliche 1:1-Ausgleich der Marokkaner in der 59. Minute. Der Unparteiische erkannte den Treffer allerdings nicht an, da er zuvor ein Foul des Torschützen gesehen hatte. Die Marokkaner aus Casablanca forderten den Videobeweis, erfuhren aber dann, dass das System nicht funktionierte. Dies war vor der Partie nur den Offiziellen mitgeteilt worden.
Ein Tunis-Fan, der in Richtung Gästebank stürmte, musste draufhin von der Polizei gestoppt werden. Von den Tribünen wurden Flaschen auf die Spieler und das Trainerteam von Casablanca geworfen, woraufhin die Mannschaften in die Kabinen flüchteten. 90 Minuten später hatten die Verantworlichen eine Entscheidung getroffen: Das Spiel wurde vorzeitig beendet und mit 1:0 gewertet. Es war das erste Mal, dass ein Finale in der afrikanischen Champions League nicht komplett gespielt wurde.
Bereits im Hinspiel hatte es Ärger um den Schiedsrichter gegeben. Gehad Grisha hatte einige zweifelhafte Entscheidungen getroffen und wurde daraufhin wegen einer "schwachen Leistung" vom afrikanischen Fußballverband CAF für sechs Monate gesperrt. Der Verband und ehemalige Profis zeigten sich nach den Ereignissen in beiden Spielen besorgt: "Was heute im Spiel zwischen Tunis und Casablanca passiert ist, könnte negative Auswirkungen auf die Reputation des afrikanischen Fußballs haben. Afrika lebt ohnehin bereits isoliert auf dieser Welt", twitterte der ehemalige ägyptische Nationaltorhüter Essam El-Hadary, der bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland mit 45 Jahren und 161 Tagen zum bislang ältesten WM-Spieler geworden war.