Zu laut gepfiffen! Schiedsrichter zu 80 Sozialstunden verurteilt

Schiedsrichter zu Sozialstunden verurteilt

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Friday, 26. June 2020

Quelle: (c) dpa - Report

Weil ein Schiedsrichter zu laut gepfiffen hat, wurde er nun vom Wiesbadener Amtsgericht zu 80 Stunden Sozialarbeit verurteilt. Geklagt hatte ein betroffener Spieler.

Wenn der Schiedsrichter pfeift, hat es normalerweise eine Konsequenz für den Spieler – in diesem kuriosen Fall, hat der verhängnisvolle Pfiff Folgen für den Schiedsrichter! Ein 29-Jähriger, der am 21. Oktober 2018 in der B-Liga das Spiel zwischen der Spvgg Sonnenberg II und dem SC Klarenthal II leitete, wurde am Mittwoch vom Wiesbadener Amtsgericht zur Verrichtung von 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt!

Was war passiert?

Laut Mitteilung des Gerichts soll es während der hitzigen Partie (8x Gelb, 1x Rot) zu einer verbalen Auseinandersetzung unter den Spielern gekommen sein. Der Schiedsrichter soll daraufhin einem Spieler des SC Klarenthal aus einer Entfernung von 10 bis 20 Zentimetern in das linke Ohr gepfiffen haben.

Der betroffene Spieler soll in Folge des Pfiffs einen dauerhaften Tinnitus erlitten haben, weswegen gegen ihn eine Anzeige wegen Körperverletzung gestellt wurde. 

Gemeinnützige Arbeit statt Geldstrafe

Nachdem gegen den 29-Jährigen zunächst ein Strafbefehl in Form einer Geldstrafe in Höhe von 4.500 Euro erging, wies das Berufungsgericht die Klage wegen Körperverletzung nun ab. Stattdessen wurde er zu 80 Stunden Sozialarbeit wegen fahrlässigen Handelns verurteilt.

Zudem steht noch eine zivilrechtliche Verhandlung über ein mögliches Schmerzensgeld aus. Der Schiedsrichter hat sich unterdessen bereits beim betroffenen Spieler entschuldigt.

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