Offener Brief: Aerosolforscher stufen Sport im Freien als ungefährlich ein

Verbände fordern Wiederaufnahme nach offenem Brief

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Tuesday, 13. April 2021

Quelle: picture alliance / Pressefoto Rudel | Herbert Rude

Aerosolforscher sind der Meinung, dass eine Corona-Infektionsgefahr hauptsächlich in geschlossenen Räumen bestehe. Sportverbände fordern nun die Öffnung der Vereine.

Die Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) hat sich mit einem offenen Brief an die Bundesregierung gewendet. In dem Schreiben wird vor allem darauf hingewiesen, dass sich das Corona-Virus im Freien „nur äußerst selten“ übertrage und man daher beispielsweise die Sperrung von Spazierwegen oder das Verbot sich im Park zu treffen kritisiere. Im Freien, so heißt es in dem am 11. April veröffentlichten Brief weiter, sei eine Clusterinfektion mit dem Corona-Virus nicht möglich. Die Gefahr lauere „DRINNEN“, wie in extra groß geschriebenen Buchstaben betont wird.

Zudem sei man verärgert, dass die Untersuchungsergebnisse – die schon lange bekannt seien – in der Politik bisher noch kein Gehör gefunden habe.

Sport im Freien bedenkenlos erlauben?

Aerosol-Experte Gerhard Scheuch schlägt in der ARD-Sendung „livenachneun“ in die gleiche Kerbe. Im Freien sei die Gefahr einer Infektion „überhaupt nicht gegeben. Wenn man draußen ist und sich an der frischen Luft bewegt, dann ist die Gefahr bei null.“

Die Sportschau berichtet zudem, dass sich die meisten Experten darüber einig seien, dass es sehr unwahrscheinlich ist, sich im Freien anzustecken.

Verbände fordern Sport im Freien

In Folge des offenen Briefs der GAeF haben sich nun auch Sportverbände zu Wort gemeldet und fordern, dass Sporttreiben im Freien wieder zu erlauben. Dr. Rainer Koch, Vizepräsident des DFB, sagte gegenüber der Sportschau: „Die Ausführungen der Gesellschaft für Aerosolforschung bestärken uns einmal mehr in der Haltung und Position, die wir seit Monaten klar vertreten: Die Angst vor dem Amateurfußball als Corona-Treiber ist unbegründet. Das Infektionsrisiko auf dem Spielfeld unter freiem Himmel ist nach allen bisherigen Erkenntnissen und Untersuchungen minimal. Der Amateurfußball ist kein pandemisches Problem, sondern fester Teil der Lösung.“

Auch der Generalsekretär des Landessportbundes Sachsen, Christian Dahms, fordert: „Dieser offene Brief der Aerosolforscher unterstreicht ja das, was wir schon lange sagen: Öffnet die Sportplätze und gebt unseren Vereinen die Möglichkeit, Amateursportlern jeder Altersklasse - zumindest im Freien - wieder ihren Sport zu ermöglichen.“

Sportvereine hätten „ihre Konzepte entwickelt und sind in der Lage, das Verhalten ihrer Sportler zu lenken, zu beobachten und auch zu kontrollieren“, so Dahms weiter. „Auch die Nachvollziehbarkeit der Kontakte der Teilnehmer ist durch eine disziplinierte Öffnungsstrategie eher gewährleistet. Je länger eine vereinsbasierte sportliche Betätigung unterbunden wird, desto größer sind die zu erwartenden gesundheitlichen Schädigungen und Langzeitwirkungen.“

DLV-Arzt: „Nicht einfach alles öffnen“

Andrew Lichtenberg, Arzt des Deutschen Leichtathletikverbandes, ist dagegen anderer Meinung. Als „Mediziner aus dem Sportbereich“ würde er sich natürlich freuen, „wenn angesichts solcher Untersuchungsergebnisse die Sportplätze wieder für alle geöffnet würden“. Denn: „Die Menschen brauchen den Sport - physisch und psychisch.“

Dennoch warnt er gegenüber der Sportschau: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die neuen bislang bekannten Mutanten des Virus aggressiver sind und die Infektionsgefahr bei jüngeren Leuten gestiegen ist. Das muss also sehr ernst genommen werden, und man kann jetzt nicht einfach alles öffnen und laufen lassen. Es müssen nach wie vor dringend die erforderlichen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln eingehalten werden.“

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