Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Scott Strazzante
Der schreckliche Amoklauf eines 18-Jährigen in einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas erschütterte gestern die gesamte Welt. Mindestens 19 Kinder und zwei Lehrer der Robb Elementary School in Uvalde kamen durch die Schüsse des Täters ums Leben.
Auch Steve Kerr, Trainer des NBA-Teams der Golden State Warriors, zeigte sich von der Gräueltat erschüttert.
Auf der Pressekonferenz vor Spiel 4 der Playoff-Serie gegen die Dallas Mavericks sprach der Erfolgscoach Klartext. Allerdings nicht über den Sport, sondern über das aus seiner Sicht Versagen bestimmter US-Politiker. Mit Tränen der Wut belegter Stimme forderte er endlich eine Verschärfung des Waffengesetzes in den USA.
Bereits zu Beginn seines Appells machte er klar, dass er nicht über Basketball reden werde. Stattdessen erinnerte er an zwei Attentate aus jüngster Vergangenheit – einem in einem Supermarkt in Buffalo, bei dem ein rassistischer Schütze zehn Menschen tötete, und einem Vorfall in einer kalifornischen Kirche, wo ein chinesischer Einwanderer auf die Kirchgänger feuerte.
Für Kerr anscheinend zu viel: „Wann werden wir endlich etwas unternehmen?“, platze es wutentbrannt aus ihm heraus. Dazu haute er mit der Hand auf den Tisch.
Mit zittriger Stimme sagte er weiter: „Ich habe es satt. Ich habe es so satt, hier zu sitzen und den am Boden zerstörten Familien beste Wünsche zu übermitteln. Ich bin die Schweigeminuten so leid. Es ist genug.“
Steve Kerr on today's tragic shooting in Uvalde, Texas. pic.twitter.com/lsJ8RzPcmC
— Golden State Warriors (@warriors) May 24, 2022
Im weiteren Verlauf wandte sich Kerr dann auch direkt an die Politik und ihre Vertreter. Es gebe aktuell 50 US-Senatoren, die einen Gesetzesentwurf zur schärferen Waffenkontrolle blockieren würden. Obwohl das Repräsentantenhaus den Entwurf bereits verabschiedet habe, würden sich eben jene Senatoren der Abstimmung verweigern.
Kerr: „Es gibt einen Grund, warum sie nicht abstimmen: Um an der Macht zu bleiben.“
Der 56-Jährige fragte daher provokativ den republikanischen Minderheitsführer Mitch McConnell und seine politischen Mitstreiter: „Wollen Sie ihre eigene Machtgier über das Leben unserer Kinder, unserer Älteren und unserer Kirchenbesucher stellen? Denn danach sieht es aus.“
Knapp drei Minuten dauerte die emotionale Rede des Warriors-Coachs. Im Internet wurde sie inzwischen hunderttausendfach geteilt.
Kerr selbst ist ein gebrandmarktes Kind bezüglich Amokläufe. Im Januar 1984, als er selbst grade 18 Jahre alt war, wurde Steves Vater Malcom Kerr, ein international anerkannter Politikwissenschaftler, bei einem islamistischen Anschlag in Beirut / Libanon getötet.
Seit langer Zeit engagiert sich Steve Kerr daher auch in politischen Fragen. Speziell beim Thema Schusswaffen hält der ehemalige NBA-Champion mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.
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