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Mehr als ein Drittel aller rheinland-pfälzischen Bürger gehört einem im Landessportbund organisierten Sportverein an. Genau 1.412.421 Mitglieder meldeten die 6.086 Mitgliedsvereine ihrem Dachverband. Trotz eines Rückgangs um 0,51 Prozent bzw. 7.215 Vereinsmitgliedern im Vergleich zum Vorjahr bleibt der Sport in Rheinland-Pfalz damit eine zentrale Größe in der Gesellschaft – mit einer starken Basis an Vereinen.
In der aktuellen Bestandserhebung des LSB sind alle Vereinsmitgliedschaften zum Stichtag 1. Januar 2018 erfasst. Die Zahl der Sportvereine im Land ging um 48 Vereine zurück. 6.086 Vereine bedeuten den niedrigsten Wert seit dem Jahr 1996.
Der Organisationsgrad, also der Anteil der Vereinsmitglieder an der Gesamtbevölkerung, ist gesunken von 35,23 Prozent (2016) über 34,92 Prozent (2017) auf jetzt 34,82 Prozent – liegt damit allerdings immer noch deutlich über dem bundesweiten Organisationsgrad. „Die Mitgliedschaft in Sportvereinen ist nach wie vor sehr attraktiv“, sagt der neue LSB-Präsident Prof. Lutz Thieme. „Nicht nur wegen der Sportangebote, sondern auch wegen der Möglichkeit, mitzubestimmen und mitzugestalten. Der Vereinssport verbindet nach wie vor die meisten Rheinland-Pfälzer und ist ein stabiler Anker des sozialen Zusammenhalts im Land.“
Der Trend, dass der Sport für Ältere an Bedeutung gewinnt, hält unvermindert an. Die Gruppe der über 60-Jährigen ist von allen sieben Altersgruppen diejenige mit dem größten Mitgliederzuwachs.
280.524 Mitglieder und damit fast 5.500 Mitglieder mehr als im Vorjahr zählt der LSB in dieser Altersklasse (+2,00 Prozent). Nachdem der Zuwachs in den Jahren 2005 bis 2009 mit durchschnittlich 2,1 Prozent moderat ausgefallen ist, steigt die Zahl der Vereinsmitglieder über 60 Jahre seit 2014 um durchschnittlich 1,99 Prozent jährlich an. Im Vergleich zur Situation vor 18 Jahren – 2000 zählte der LSB hier 169.154 Mitglieder – ergibt sich daraus ein Plus von bemerkenswerten 66 Prozent.
Laut LSB-Präsident Thieme spielt in einer älter werden Gesellschaft Bewegung und gemeinsames Sporttreiben für immer mehr Menschen eine zentrale Rolle. Dies schlage sich in vielen Vereinsangeboten nieder und spiegele sich auch in unseren Mitgliederzahlen.
Nachdem die Altersgruppe der Kinder bis sechs Jahre von 2016 auf 2017 den mit weitem Abstand größten Zuwachs (8.377 Mitglieder) zu verbuchen hatte, gab es in dieser Altersgruppe einen Mitgliederschwund von 3,63 Prozent (2.805 Jungen und Mädchen). 2016 zählte der LSB hier 68.845 Mitglieder, wohingegen sich die Zahl der Mitglieder 2017 auf 77.222 belief und aktuell 74.417 beträgt. Im Gegensatz dazu weist die Statistik bei den 27- 40-Jährigen wieder einen Anstieg der Mitgliederzahlen aus (2.968 Mitglieder/+1,49 Prozent).
Bei den Schülern zwischen 15 und 18 Jahren hat sich der Abwärtstrend, der im Jahr 2013 eingesetzt hat, gegenüber dem Vorjahr abgeschwächt. Die Abnahme gegenüber dem Jahr 2016 betrug 6,45 Prozent – in absoluten Zahlen 7.246. Von 2017 zu 2018 indes ging die Zahl der Vereinsmitgliedschaften hier nur um 2,75 Prozent (2.894) zurück. Bei den Schülern zwischen 7 und 14 Jahren, bei denen die Zahlen seit dem Jahr 2000 um 39.482 (15 Prozent) zurückgegangen sind, ist zwar immer noch ein Minustrend zu beobachten – allerdings mit 0,39 Prozent (890 Jungen und Mädchen) der niedrigste seit dem Jahr 2009.
Der Anteil von Frauen in Sportvereinen bleibt stabil. Insgesamt sind exakt 565.010 Frauen im rheinland-pfälzischen Sport organisiert. Waren 1995 noch 35 Prozent der Vereinsmitglieder weiblich, sind es inzwischen 40,00 Prozent (Vorjahr: 39,86 Prozent).
„Den Abwärtstrend bei Schülern fast gestoppt, Zuwächse bei Älteren und Frauen, insgesamt stabile Mitgliedszahlen in einer herausfordernden gesellschaftlichen Situation – welcher andere Organisationsverbund kann Vergleichbares aufweisen?“, fragt LSB-Präsident Thieme rhetorisch. „In keinem anderen Bereich engagieren sich in Rheinland-Pfalz mehr als 100.000 Menschen monatlich rund 1,3 Millionen Stunden ehrenamtlich. Allerdings ist dies nicht selbstverständlich, sondern basiert vor allem auf intakten Sportstätten, bewältigbarer Bürokratie und Wertschätzung für die regelmäßigen Vereinsangebote und ihre Macher.“
Bei den beliebtesten Sportarten nimmt „König Fußball“ unverändert mit riesigem Vorsprung die Spitzenposition ein. Die rheinland-pfälzischen Fußballverbände zählen 412.875 Mitglieder – haben damit jedoch 6.243 Mitglieder gegenüber dem Vorjahr eingebüßt. Die Turner, die von 2016 auf 2017 um fast 8.000 Mitglieder zugelegt hatten, belegen dahinter Platz zwei (307.224 Mitglieder/minus 1.127) vor Tennis (78.937/minus 1.518), Leichtathletik (58.436/plus 1.090) und Schießen (46.673/plus 1.200). Vordere Plätze in diesem Ranking nehmen wie gehabt auch Tischtennis (39.916/plus 55) und Handball (38.278/+176) ein.
Unter den 6.086 Sportvereinen im Land befinden sich 167 Großvereine mit mehr als 1.000 Mitgliedern (2017: 171) – davon 68 im Sportbund Rheinland, 58 im Sportbund Pfalz und 41 im Sportbund Rheinhessen.
Bei den mitgliederstärksten Vereinen behaupten die „üblichen Verdächtigen“ ihre Spitzenplätze: Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern zählt 16.918 Mitglieder (minus 1.959). Dahinter folgen der FSV Mainz 05 mit 12.493 Mitgliedern (minus 458), der Deutsche Alpenverein Sektion Mainz mit 6.644 Mitgliedern (plus 348), der Deutsche Alpenverein Sektion Koblenz mit 5.507 Mitgliedern (plus 398) und als größter Mehrsparten-Breitensportverein des Landes der TSV SCHOTT Mainz mit 4.203 Mitgliedern (minus 198 Mitglieder).
Richtet man den Fokus auf die drei Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen, deren Dachverband der LSB ist, so erkennt man im Großen und Ganzen die gleichen Entwicklungen wie beim Landessportbund – insbesondere der Sport für Ältere ist im Westerwald ebenso auf dem Vormarsch wie im Hunsrück, in der Eifel in der Westpfalz, an der Weinstraße oder im Rheinhessischen Hügelland.
Der Sportbund Rheinland, mit Abstand der mitgliederstärkste der drei Sportbünde, zählt aktuell 622.982 Mitglieder in 3.122 Vereinen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mitgliederzahlen um 3.079 gesunken (minus 0,49 Prozent), die Zahl der Vereine nahm um 24 ab (minus 0,77 Prozent). Was die Entwicklung der Vereinsmitgliedschaften nach Altersklassen anbelangt, so hat auch das Rheinland bei den über 60-Jährigen zulegt (121.471 statt 118.805), was einem Plus von 2,24 Prozent entspricht. Bei den Kindern bis sechs Jahre gibt es anders als noch vor einem Jahr – damals war ein Plus von 5.676 zu verzeichnen (35.924 statt 30.248/plus 18,76 Prozent) – keinen Zuwachs, sondern ein Minus von 3.269 oder 9,1 Prozent. In den anderen fünf Altersklassen sind die Zahlen leicht zurückgegangen. Der Anteil der weiblichen Mitgliedschaften ist von 258.975 auf 258.149 gesunken und liegt bei den Prozentpunkten stabil bei gut 41 Prozent.
Der Sportbund Pfalz ist mit 509.033 Mitgliedern der zweitgrößte der drei rheinland-pfälzischen Sportbünde. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mitgliederzahlen um 2.372 gesunken (minus 0,46 Prozent). Die Zahl der Vereine ist minimal geschrumpft – von 2.086 auf 2.071. Was die Entwicklung der Vereinsmitgliedschaften nach Altersklassen anbelangt, so hat auch die Pfalz bei den über 60-Jährigen zugelegt (105.449 statt 103.431), was einem Plus von 1,95 Prozent entspricht. Ebenfalls Zuwächse zu verzeichnen gibt es bei den Kindern bis sechs Jahre (24.724 statt 23.771/plus 4,10 Prozent) sowie auch bei den Mitgliedern zwischen 27 und 40 Jahren (73.623 statt 72.635/plus 1,36 Prozent). Der Anteil der weiblichen Mitgliedschaften ist in der Pfalz von 194.013 auf 194.246 gestiegen und liegt bei den Prozentpunkten stabil bei gut 38 Prozent.
Der Sportbund Rheinhessen ist mit 279.355 Mitgliedern flächenmäßig wie auch nach Vereinsmitgliedschaften der mit Abstand kleinste der drei Sportbünde. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mitgliederzahlen nach einer Steigerung von 2.694 in 2017 diesmal um 1.765 gesunken (minus 0,63 Prozent), die Zahl der Vereine nahm im gleichen Zeitraum um neun ab (893 statt 902). Was die Entwicklung der Vereinsmitgliedschaften nach Altersklassen anbelangt, so hat der Sportbund Rheinhessen in zwei der sieben Altersklassen zugelegt – bei den 27- bis 40-Jährigen (40.207 statt 39.940/plus 0,67) und bei den über 60-Jährigen (53.604 statt 52.792/plus 1,54). Der Anteil der weiblichen Mitgliedschaften ist in Rheinhessen von 112.905 auf 112.615 gesunken und liegt bei den Prozentpunkten stabil bei fast exakt 40 Prozent.
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