Verrückte Sportwelt

Sportnews > Wusstet ihr schon Veröffentlicht am Wednesday, 27. April 2016

Quelle: wikipedia/ WCBO (World Chess Boxing Organisation)

Die Welt des Sports bietet so einige Kuriositäten – Ob Boßeln, Schachboxen oder Speckbrett – Wir stellen euch einige unbekannte Sportarten vor.

 

Boßeln

Eine Kugel in der freien Natur eine Straße entlang werfen, viel mehr braucht es für den in Ostfriesland geborenen Sport nicht. Jung und Alt können dabei gemeinsam spielen und Spaß haben. Neben der Gemeinschaft fördert das regelmäßige Boßeln vor allem die Gesundheit und die Ausdauer da es in der Regel im Freien gespielt wird. Die Boßelkugel besteht in der Regel aus Gummi, Holz oder Kunststoff. Das Hauptziel des Boßelspiels ist es, eine zuvor festgelegte Strecke mit möglichst wenigen Würfen zu überwinden. Dabei stehen sich zwei Teams mit vier bis zehn Werfen gegenüber. Je nach Beschaffenheit der Boßel-Strecke muss die Wurftechnik entsprechend angepasst werden, damit die Kugel möglichst nicht von der Strecke abkommt. Der perfekte Abwurf erfordert Kraft und Genauigkeit von den Spielern. Im Vordergrund steht jedoch der Spaß und die Freude, daher wird auch oft ein Bollerwagen mit Speisen und Getränken mitgeführt. Das Boßeln ist also eine perfekte Möglichkeit zur Verknüpfung von Sport und Familie an freien Tagen. Das Boßeln hat mittlerweile Freunde in aller Welt gefunden. In den Herkunftsregion in Ostfriesland gibt es sogar einen Landesverband und Ligaspielbetriebe. 

 

Quelle: youtube.com/VILSABrunnenRodekohr

Schachboxen

Schachboxen, eine Kombination aus Kampfsport und Denksport erlebt in den letzten Jahren einen echten Zulauf. Zunächst als Kunstperformance gedacht, entwickelte sich das Schachboxen schnell zur ausgereiften Kampf- & Denksport-Kombi. Die skurrile Idee Schach und Boxen in einer Sportart zu kombinieren kam dem Niederländer Iepe Rubingh durch einen Comic. Darin wird eine fiktive Weltmeisterschaft im Schachboxen erzählt. Im Jahr 2003 fand in Berlin dann der erste Wettkampf dieser Sportart statt. Im gleichen Jahr konnte in Kooperation mit dem Box- und Schachverband in Amsterdam auch die erste Weltmeisterschaft ausgetragen werden. In insgesamt elf Runden müssen die beiden Kontrahenten in sechs Schach- und fünf Boxrunden erst die Figuren und dann die Fäuste sprechen lassen. Die Schach- und Boxrunden werden jeweils im Wechsel absolviert und dauern drei Minuten. Dazwischen sind 60 Sekunden Pause. Gewinner ist derjenige der seinen Gegner „Schachmatt“ setzt oder ihm einen K.O. verpasst, ansonsten entscheidet nach Ende des Kampfes die höhere Punktzahl. Beliebt ist das Schachboxen vor allem in Deutschland, Russland, Holland, Italien, Indien sowie dem Iran.

 

Bild: Wikipedia/ WCBO (World Chess Boxing Organisation)

 

Amateurfunkpeilen 

Das Amateurfunkpeilen ist umgangssprachlich auch als „Fuchsjagd“ bekannt. Beim Amateurfunkpeilen müssen die Akteure vorwiegend in Waldstücken versteckte kleine Sender mithilfe der Funkpeilung und kleinen tragbaren Empfängern finden. Als weitere Hilfsmittel sind nur eine Geländekarte und ein Kompass erlaubt. Gewinner dieses Outdoor-Sports ist derjenige der am Ende alle Sender zwischen Start und Ziel in der kürzesten Zeit erreicht hat. Varianten des Amateurfunkpeilens sind das Foxoring, eine Kombi aus Amateurfunk und Orientierungslauf und das Geofoxing, also Geocaching und Amateurfunkpeilen.      

 

Einradhockey

Beim Einradhockey handelt es sich um einen Mannschafts- und Ballsport der mit dem Feld- und Eishockey verwand ist und auch einige Elemente dieser beiden Sportarten beinhaltet. Wie es der Name schon sagt wird der Sport von den Akteuren auf einem Einrad ausgeübt. Die beiden gegeneinander spielenden Mannschaften haben je vier Feldspieler und einen Torwart, der jederzeit fliegend gewechselt werden kann. Gespielt wird mit Eishockeyschlägern und einem Tennis- oder Straßenhockeyball auf Eishockeytore. Der Körperkontakt beim Einradhockey ist grundsätzlich untersagt, daher ist auch spezielle Schutzkleidung keine Pflicht, kann jedoch von Akteuren individuell verwendet werden. Es gibt in Deutschland eine eigene Einradhockeyliga, vorwiegend mit Klubs aus Hessen und dem Ruhrgebiet. 

 

Bild: wikimedia/ Tscheipi

 

Speckbrett

Speckbrett ist eine tennisähnliche Sportart die nahezu ausschließlich im Münsterland beheimatet ist. Das Speckbrettspiel beinhaltet viele Elemente aus dem Tennis- und Tischtennissport. Als Spielfeld dienen in der Regel Asphalt oder Ascheplätze. Beim Speckbrett ist das Spielfeld etwas verkürzt und der Schläger, ein Holzbrett mit vielen Löchern in gitterförmiger Anordnung fordert vom Spieler mehr Kraft als beim Tennis da das Holzbrett keine Saitenbespannung hat. Die Punktvergabe und Zählweise wurde dem Tischtennis entnommen. In Münster gibt es drei Speckbrettabteilungen, die jedes Jahr untereinander den Stadtmeister ausspielen.    

 

Quelle: youtube.com/NewsNowTV

Thouckball

Beim Thouckball handelt es sich um eine Ballsportart bei der sich zwei Mannschaften mit jeweils fünf bis sieben Spielern gegenüberstehen. Ziel der beiden Teams ist es einen handballähnlichen Ball so auf eine Prallwand zu werfen das die Gegnerische Mannschaft den Ball anschließend nicht fangen kann. Das Wort „Thouk“ leitet sich Geräusch des Balles beim Wurf auf die Prallwand ab. Das Besondere am Thouckball ist das beide Teams auf beide Prallwände werfen dürfen und die Spieler so permanent zwischen Angriff und Verteidigung umschalten müssen. Dies führt nicht nur zu einem abwechslungsreichen Spielverlauf sondern macht das Spiel auch extrem schnell und intensiv. Eine weitere Besonderheit dieses Sports ist der spezielle „Fair Play“-Gedanke des Thouckball-Erfinders Hermann Brandt. Er wollte eine Sportart, die zum einen das Verletzungsrisiko der Spieler verringert, zum anderen wollte er eine Institution schaffen indem man in erster Linie Spaß zusammen hat und lernt seinen Mitmenschen mit Respekt und Toleranz entgegenzutreten. Dies schrieb er auch auf einem Dokument zur Grundhaltung des Sports nieder. Thouckball wird zumeist in der Halle gespielt, kann aber prinzipiell auch auf Rasen, Asphalt oder Sand gespielt werden.  Der Thouckballsport ist in einem eigenen Verband organisiert und zählt zu den beliebtesten Breitensportarten weltweit.     

 

Bild: wikimedia/Swiss Thouckball Federation

 

Bike-Biathlon

Auch beim Bike-Biathlon (Bikeathlon) handelt es sich um eine Abwandlung einer Sportart. Die Athleten müssen zwar ebenfalls zwei Disziplinen bewältigen. Im Gegensatz zum klassischen Biathlon muss der vorgegebene Kurs jedoch mit dem Mountainbike anstatt auf Skiern bewältigt werden. Auf Geländestrecken werden hierbei auch die üblichen Disziplinen aus dem klassischen Biathlon nachempfunden. Nämlich Sprint, Verfolgung, und Mixed-Staffel. Seit dem ersten Wettbewerb im Bikebiathlon 1992 gibt es mittlerweile immer mehr Veranstaltungen. Die bekannteste Veranstaltung ist der alljährliche Altenberger Bikebiathlon, bei dem auch Spitzensportler wie Ole Einar Bjørndalen am Start sind.

 

Quelle: youtube.com/Holzlagerplatz

Hurling

Das Hurling ist ein vor allem in Irland beheimateter Mannschaftssport und Verwand mit dem Hockeysport. Hurling zählt zu den schnellsten Mannschaftswettbewerben der Welt. Die beiden gegeneinander spielenden Teams stellen jeweils 15 Spieler von denen jeder mit einem 65-95  Zentimeter langen Stock mit breitem Schlagende, genannt Hurley, ausgerüstet ist. Der Spielball ist aus Leder und gleicht optisch einem Baseball. Gut geschlagen kann ein solcher Ball bis zu 150 km/h erreichen.

 

Bild: wikipedia/ Seaninryan

 

Federfußball

Der Federfußball besteht hauptsächlich aus Badminton-Elementen und stammt aus dem Asiatischen Raum, wo der Sport unter dem Namen Jianzi sehr beliebt ist. Mit einem speziellen Federfußball, bestehend aus einer Feder und einem Gummifuss, ist es das Ziel den Ball über das Badmintonnetz in der Mitte auf den Boden der jeweiligen Hälfte des Gegners zu spielen und so zu punkten. Gewonnen hat man einen Satz nach 21 Punkten, das Spiel hat die Mannschaft mit zwei gewonnen Sätzen. Das Spielfeld ist ein Badmintonfeld, die Teams bestehen zumeist aus jeweils drei Spielern. Aber auch Zweier und einer Teams treten in Wettkämpfen gegeneinander an. Mittlerweile ist der Sport auch in Deutschland verbreitet und in einem eigenen Verband, dem DFFB, organisiert.

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