100 Prozent für Thieme

Prof. Dr. Lutz Thieme neuer LSB-Präsident

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Monday, 18. June 2018
Lutz Thieme und Karin Augustin

Quelle: Landessportbund RLP

Der 51 Jahre alte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Lutz Thieme wurde auf der Mitgliederversammlung des Landessportbunds Rheinland-Pfalz zum Nachfolger von Karin Augustin gewählt.

Mit einem Traumergebnis von hundert Prozent Ja-Stimmen ist der Wachtberger Sportwissenschaftler Prof. Dr. Lutz Thieme bei der Mitgliederversammlung des Landessportbundes Rheinland-Pfalz in Bingen zum Nachfolger der Mainzerin Karin Augustin gewählt worden, die nach zehn Jahren nicht mehr kandidierte und von den 213 Delegierten einstimmig zur neuen Ehrenpräsidentin gewählt wurde.

Vereine sollen an erster Stelle stehen

„Neben der Person steht auch ein Programm zur Wahl“, hatte der „deutlich vereinsgeprägte“ Thieme, der erstmals ein Amt auf Ebene eines Verbandes antritt, kurz vor seiner Wahl betont. „Sie würden mit Ihrer Stimme auch sagen: Ja LSB, das ist die Richtung, in der wir vormarschieren.“ Der Wissenschaftler nannte sechs Ziele, die das Präsidium unter ihm verfolgen wolle – unter anderem die gesellschaftliche Akzeptanz von Leistungssportförderung und die Begünstigung des Zugangs von Kindern und Jugendlichen zum Sportverein. Hauptkriterium aber werde immer sein „zu schauen, wie die Vereine konkret gestärkt werden können“. Thieme wörtlich: „Es hat überhaupt keinen Zweck, dass wir irgendetwas tun, was nicht unmittelbar an der Basis ankommt.“ Monika Sauer, Präsidentin des Sportbundes Rheinland, gab ihrer Hoffnung Ausdruck, „dass im rheinland-pfälzischen Sport mal wieder das WIR an erster Stelle steht und nicht das ICH.“

Zur neuen Vizepräsidentin für Finanzen wurde die 54 Jahre alte Steuerberaterin Karin Beckhaus (Mainz) gewählt. Sie ist die Nachfolgerin des bewährten Schatzmeisters Ulrich Kroeker (Nauheim). Als Nachfolger der aus beruflichen Gründen aus dem Amt geschiedenen Petra Regelin (Sörgenloch) wurde der 61 Jahre alte Oberstudiendirektor Dr. Ulrich Becker (Hochspeyer) ins Amt des Vizepräsidenten für Bildung gewählt. Der Wahl-Rheinland-Pfälzer und frühere Leichtathlet stammt aus dem westfälischen Hagen und leitet seit 24 Jahren das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern. Ohne Gegenstimmen wiedergewählt wurden Claudia Altwasser (Ransbach-Baumbach) als Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik, Jochen Borchert (Vallendar) als Vizepräsident Leistungssport, Dieter Krieger (Walsheim) als Vizepräsident Sportentwicklung und Walter Desch (Alterkülz) als Vizepräsident Kommunikation. Hartmut Emrich, Vizepräsident Finanzen beim Sportbund Pfalz, hatte eine Einzelentlastung der alten Präsidiumsmitglieder beantragt. Dieser Antrag wurde allerdings abgeschmettert, das Präsidium in toto mit klarer Mehrheit entlastet.

Das neue Präsidium des Landessportbund Rheinland-Pfalz: (v.l.) Claudia Altwasser (Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik), Helmut Graf von Moltke (Präsident Sportbund Rheinhessen), Elke Rottmüller (Präsidentin Sportbund Pfalz), Dr. Ulrich Becker (Vizepräsident Bildung), Walter Desch (Vizepräsident Kommunikation), Prof. Dr. Lutz Thieme (Präsident), Karin Beckhaus (Vizepräsidentin Finanzen), Monika Sauer (Präsidentin Sportbund Rheinland), Jochen Borchert (Vizepräsident Leistungssport), Dieter Krieger (Vizepräsident Sportentwicklung), Christof Palm (Sprecher der Geschäftsführung). - Bild: LSB

Neue Ehrenmitglieder

Zu Ehrenmitgliedern des Landessportbundes wurden die beiden kürzlich aus dem Amt geschiedenen LSB-Vizepräsidenten Magnus Schneider (Mainz), langjähriger Präsident des Sportbundes Rheinhessen, und Dieter Noppenberger (Deidesheim), langjähriger Präsident des Sportbundes Pfalz, gewählt. Mit der LSB-Ehrenplakette in Gold wurde der bisherige Schatzmeister Kroeker ausgezeichnet, mit der LSB-Ehrenplakette in Silber die bisherige Vizepräsidentin Regelin.

Karin Augustin („Dieser Schritt fällt mir nicht leicht, aber ich gehe mit einem guten Gefühl“) wurde nach einer warmherzigen Laudatio von LSB-Ehrenmitglied Herbert W. Hofmann mit stehenden Ovationen verabschiedet. Vor vier Jahren hatte sie ihrem Ehemann Prof. Dr. Dieter Augustin versprochen, nicht mehr zu kandidieren. „Und heute, an unserem Hochzeitstag, löse ich dieses Versprechen ein“, sagte die 61-Jährige gerührt und bedankte sich bei ihrem Gatten „für 34 wunderbare Jahre“. Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bedankte sich bei Karin Augustin „für lange Jahre der sehr guten Zusammenarbeit“. Über die Jahre hinweg habe sie sich „maximales Vertrauen“ erworben, „die großen Themen mit uns diskutiert. Für viele ist und bleibt sie ein Vorbild auch für das Engagement von Frauen im Sport“. Karin Augustin sei „eine ganz wichtige Impulsgeberin, die mit Fairness, Erfahrung, Souveränität und viel Loyalität wertvoll zum Gesamtgebilde Deutschlands beigetragen“ habe. Unter dem Strich habe Augustin Herausragendes geleistet und die Goldene DOSB-Ehrennadel für ihr vorbildliches Wirken mehr als verdient. Ein Präsent überreichte der scheidenden Präsidentin auch Peter Gösel, Präsident des befreundeten LSB Thüringen. „Sie hat viel für unsere artnerschaft getan“, lobte Gösel.

Politik sichert Förderung zu

Zentrales Thema der Versammlung waren auch die finanzielle Situation des Sports im Land und der Bericht des Landesrechnungshofs. „Die Zusammenarbeit zwischen Sport und Politik ist aus Sicht der Landesregierung ganz überwiegend eine gute“, sagte Innenminister Roger Lewentz, der versicherte, dass die Förderung auf dem bisherigen Niveau beibehalten werde. „Der Sport behält in der Haushaltsführung des Landes seine privilegierte Stellung“, so Lewentz. „Hätten wir für den Sport keine Ausnahme, hätte der Sport 15 Prozent seiner bisherigen Mittel einbüßen müssen.“ Jährlich stelle das Land „zwischen 40 und 60 Millionen Euro als verlässliche Summe“ zur Verfügung. „Dass wir diese hohen Summen auch in die Umsetzung bringen können, ist für den Sport und auch für die rheinland-pfälzische Wirtschaft wichtig“, sagte Lewentz. Was die Aufarbeitung des Landesrechnungshofsberichts anbelange, befinde man sich in sehr guten Gesprächen mit dem LSB. „Die gegenwärtigen Herausforderungen“ so der Minister, „können nur gemeinsam gemeistert werden.“

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