Quelle: Müller / TV Arzheim
Die TSG Friesenheim aus Ludwigshafen im Hinspiel mit 42:36 geschlagen, gegen die SF Budenheim aus Mainz den direkten Vergleich für sich entschieden (33:30 / 23:24) und darüber hinaus nur ein einziges weiteres Spiel gegen den SV Zweibrücken verloren (27:33) - das ist die stolze Bilanz der Handballerinnen des TV Arzheim in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der weiblichen A-Jugend.
Am kommenden Sonntag, 24. März (14.45 Uhr), geht es nun wieder gegen Friesenheim, das mit einem absolvierten Spiel mehr, einen Punkt vor den Koblenzerinnen steht. Da der Verfolger aus Budenheim mit drei Niederlagen schon einige Zähler liegen gelassen hat, wird sich die Meisterschaft am Sonntag in Ludwigshafen wohl vorentscheiden. Das sieht auch Arzheims Teamleiter Dominik Kleeschulte (hinten, links) so: "Es ist ganz einfach, wenn wir am Sonntag in Friesenheim gewinnen oder unentschieden Spielen werden wir Meister. Wenn nicht, wird es Friesenheim, die sind so gefestigt, die erlauben sich keinen Ausrutscher mehr. Die anderen Mannschaften (Budenheim, Bretzenheim und Marpingen) haben sich mittlerweile gegenseitig zu viele Punkte abgenommen und sind aus meiner Sicht raus, vor allem auch, weil wir den direkten Vergleich gegen Budenheim gewonnen haben."
Ein echter Showdown also, der sich nun über viele Jahre angedeutet hat, aber für einen kleineren Verein wie den TV Arzheim dennoch keine Selbstverständlichkeit ist: " Für unseren Verein ist das sicher etwas Besonderes, jedoch wird es leider nicht besonders wertgeschätzt, bzw. wahrgenommen. Die Mannschaft ist seit nunmehr fünf Jahren die erfolgreichste Jugendmannschaft im Handballverband Rheinland und die Leistung ist besonders hoch einzuschätzen, da wir mit Abstand die schlechtesten Bedingungen haben. Wir haben leider keinen weiteren Unterbau, nur zweimal die Woche Training und die Spielerinnen und Trainer haben teilweise sehr weite Anfahrten. Auch die finanziellen Mittel sind sehr eingeschränkt, bis auf wenige kleinere Sponsoren tragen die Eltern die meisten Kosten für Bekleidung, die Fahrten zu den Spielen, etc.", so Kleeschulte.
Trainer Dirk Zenz (hinten, 2.v.r.), der seit der Saison 2015/2016 mit der Mannschaft arbeitet, sieht das ähnlich: "Auf Grund fehlender Leistungssport-Strukturen in einem zwar ambitionierten, aber dennoch auf Breitensport ausgerichteten Sportverein, ist das natürlich ein enormer Kraftakt gewesen und nur dem Engagement aller handelnden Personen (Spielerinnen, Eltern, Trainern, Betreuern, Funktionären des Vereins) zu verdanken. Schlussendlich zeigt es sehr deutlich, dass vieles möglich ist, wenn alle zusammenarbeiten und an den Erfolg glauben."
Die "schlechten" Bedingungen werden deutlich, wenn man die Möglichkeiten des TV Arzheim mit denen in Friesenheim oder Budenheim vergleicht: Die Eulen aus Ludwigshafen blicken auf eine langjährige Tradition zurück und die Männer spielen aktuell in der Handball-Bundesliga. Infrastrukturell und auch finanziell ist die TSG dem TVA also meilenweit voraus. Und auch die Sportfreunde aus Budenheim haben einen organisatorischen Vorteil gegenüber den Koblenzern: Neben der Mannschaft in der Oberliga RPS stellen die Mainzer auch eine A-Jugend-Bundesligamannschaft, die das Oberliga-Team hin und wieder verstärkt hat - so auch beim letzten Auftritt in Arzheim.
Zudem ist diese Spielzeit die erste A-Jugendsaison für die Spielerinnen des TVA. Nachdem in der vorangegangenen Saison in der B-Jugend die Vizemeisterschaft, und damit die Qualifikationsspiele zur Deutschen Jugendmeisterschaft heraussprangen, war den Verantwortlichen bewusst, in dieser aktuellen A-Jugendsaison zu den „jüngeren“ Mannschaften zu zählen. Nur vier Spielerinnen gehören dem älteren Jahrgang (2000) an, der Rest ist 2001 oder sogar 2002 geboren.
Zenz und sein Trainerkollege Rudi Engel (Jubelbild, rechts) rechneten mit einer „Lernphase“: "Unser Saisonziel war schon darauf ausgerichtet, nach Möglichkeit oben mitzuspielen. Das es bei der aktuellen Leistungsdichte in der weiblichen A-Jugend Oberliga allerdings zur Meisterschaft reichen könnte, ist im ersten Jahr in der A-Jugend sicher schon besonders", so Zenz.
Nun geht die Mannschaft optimistisch in das entscheidende Spiel beim großen Rivalen, wie der Trainer verrät: "Die zwei Siege gegen die Ligakonkurrenten aus Friesenheim und Budenheim haben die Titelambitionen erst so richtig entfacht. Sowohl der Heimsieg gegen die Eulen aus Friesenheim, als auch der Auswärtserfolg in Budenheim waren in der Weise, wie Sie errungen wurden, schon mehr als außergewöhnlich. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Meisterschaft erringen werden. Vor zwei Jahren wurde Budenheim Meister, im vergangenen Jahr die Mädels aus Friesenheim. Wir sind jetzt einfach an der Reihe und das Team wird in den letzten vier Spielen alles raushauen. Und das ist einiges...."