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Neuer Ärger für Ünsal Arik! Der Boxer, der schon öfter im Visier der türkischen Behörden stand, wird von niemand geringerem als dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan höchstpersönlich verklagt! Der Grund: Versuchter Mord! Das berichtet die „Bild“.
Was sich im ersten Moment dramatisch anhört, erweist sich allerdings als äußerst kurios. Der „Angriff“ liegt schon zwei Jahre zurück. Und natürlich war nicht Erdogan persönlich Ariks Ziel. Sondern: In einem zwei Jahre alten Musik-Video des Nürnbergers schnippt dieser eine Pappfigur des türkischen Präsidenten um!
Für den 38-jährigen Boxer ist es nicht die erste Anzeige. Schon des Öfteren hatte er wegen Beleidigungen gegenüber Erdogan Probleme mit der türkischen Justiz. „Die Vorwürfe sind absurd, aber ich habe mich inzwischen daran gewöhnt“, zitiert die Zeitung Arik zu der neuen Anklage. „Es ist klar, dass ich nicht in die Türkei reisen kann, weil mir Gefängnis droht.“
Er ist sich sicher: „Das türkische Regime will mich nur für meine öffentliche Kritik an Erdogan bestrafen. Eigentlich will ich mich den Vorwürfen stellen, doch meine Anwältin rät mir davon ab."
Ob der Deutsch-Türke tatsächlich verurteilt wird, steht derzeit noch in den Sternen. Sollte der Super-Weltergewichtler aber tatsächlich schuldig gesprochen werden, drohen im mindestens 15 Jahre Gefängnis. Vor Ort wird er durch Anwältin Nilgün Altindağ vertreten: „Allein schon, dass tatsächlich wegen einem Musiklied Anklage erhoben wird, zeigt doch, wie groß die Furcht der türkischen Justiz vor Ünsal ist. Er hat viele Fans, auch in der Türkei. Die Regierung will ihn einschüchtern, am liebsten mundtot machen.“