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Der Wirbel um die Austragung der WM 2022 in Katar findet kein Ende. Nun hat die niederländische Großgärtnerei „Hendriks Gras“, die eigentlich den Rasen für die Stadien liefern sollte, angekündigt, die geplante Zusammenarbeit zu boykottieren. Grund dafür soll ein Bericht der englischen Zeitung „Guardian“ aus dem Februar sein, wonach bisher rund 6.500 Arbeiter bei den Vorbereitungen auf das Großevent ums Leben gekommen sein sollen.
„Wir haben gesehen, was da vor sich geht. Wir wussten, dass bei den Arbeiten Menschen ums Leben gekommen sind, aber die Zahl von sechseinhalbtausend hat uns enorm erschrocken“, heißt es in einer Pressemeldung des niederländischen Familienunternehmens. Daher habe man sich entschieden, keinen Rasen für die Spielfelder in den Stadien zu liefern und zu verlegen.
In Deutschland berichteten zuerst der „Deutschlandfunk“ und der „Spiegel“ darüber.
Das Unternehmen stellte unter anderem bereits für die WM 2006 in Deutschland und die letzten drei Europameisterschaften den Rasen zur Verfügung.
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Diskussionen um die Austragung der WM im Wüstenstaat. Besonders die Situation rund um die Arbeitsbedingungen und Menschenrechte standen dabei im Fokus. Im norwegischen Fußball wird beispielsweise sogar schon ein Boykott der Teilnahme gefordert.
Mehrere Erstliga-Klubs und insgesamt 14 von 16 Fan-Vereinigungen wollen die Nationalmannschaft zwingen, dem Turnier fern zu bleiben. Eine Entscheidung soll am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung des norwegischen Fußballverbands NFF fallen.