Emotionales Comeback nach Horror-Sturz

Rad-Profi Fabio Jakobsen sitzt bei Türkei-Rundfahrt wieder im Sattel

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Monday, 12. April 2021

Quelle: picture alliance / Roth | Roth

Knapp acht Monate nach seinem Horror-Sturz geht Rad-Profi Fabio Jakobsen bei der Türkei-Rundfahrt wieder an den Start. Sein Comeback gleicht einem Wunder.

Es war der 5. August 2020, der das Leben von Rad-Profi Fabio Jakobsen komplett veränderte, ja beinahe sogar beendete. Beim Zielsprint der Polen-Rundfahrt kracht der Niederländer nach einem Zusammenstoß mit einem Kontrahenten mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenabgrenzung. Der damals 23-Jährige erlitt schwerste Kopfverletzungen. Ärzte versetzten ihn ins künstliche Koma und bangten zwei Tage lang um sein Leben. 

Doch Jakobsen kämpfe sich zurück ins Leben. Aus seinem Beckenknochen wurde ein neuer Kiefer modelliert, provisorische Kunstzähne eingesetzt. Sein vom Unfall nahezu komplett entstelltes Gesicht ist wurde mit 130 Stichen wiederhergestellt. Im November 2020 nahm er sogar wieder das Training auf.

Am gestrigen Sonntag, nach rund acht Monaten und sechs Operationen, ging Jakobsen nun erstmals wieder an den Start eines offiziellen Radrennens!

Jakobsen: „Genieße jeden einzelnen Moment“

Beim Auftakt der Türkei-Rundfahrt saß der Profi des Team Deceuninck-Quick Step wieder im Sattel, kam mit dem Hauptfeld ins Ziel. „Auch wenn ich zehn Kilometer vor dem Ziel ein wenig den Anschluss verloren habe und meinen Teamkollegen nicht mehr helfen konnte, bin ich doch sehr stolz, nach so vielen Monaten wieder ein Rennen beendet zu haben“, so Jakobsen nach dem Rennen. „Es ist alles sehr emotional, aber ich genieße jeden einzelnen Moment hier.“

Dass sein niederländischer Landsmann Arvid de Kleijn (Rally Cycling) im Zielsprint den Tagessieg holte, stand am gestrigen Sonntag nicht im Vordergrund. Es war das emotionale Comeback von Fabio Jakobsen.

Bereits vor dem Rennen machte er klar, dass er auch gedanklich wieder voll da ist und trotz seines Horror-Sturzes wieder voll angreifen will. „Im Kopf habe ich bereits Rennen gewonnen. Jetzt muss nur noch mein Körper mitmachen.“

Aber natürlich sei er auch aufgeregt: „Ich fühle mich jetzt ein wenig wie ein Jungprofi. Ich höre in meinen Körper hinein, ich höre auf die sportlichen Leiter und versuche, jedem so gut zu helfen, wie mir das möglich ist. Aber anstatt viel zu helfen, muss ich vielleicht froh sein, es überhaupt bis ins Ziel zu schaffen.“

Und das hat er – mit dem wahrscheinlich schönsten Comeback der jüngeren Radsport-Geschichte!

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