US-Springreiter für zehn Jahre gesperrt

Weltverband sieht Tierquälerei-Vorwürfe als erwiesen an

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Friday, 30. April 2021

Quelle: picture alliance / Newscom | ESPA Photo Agency

Der US-amerikanische Springreiter Andrew Kocher wurde wegen des Verdachts der Tierquälerei für zehn Jahre gesperrt. Er soll seinen Pferden bei Wettkämpfen Stromschläge verpasst haben.

Zehn Jahre gesperrt, dazu noch eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken (ca. 9.000 Euro) und eine rückwirkende Disqualifikation von acht Turnieren zwischen Juni 2018 und November 2019 – so lautet das Urteil gegen den US-amerikanischen Springreiter Andrew Kocher. Das gab ein Tribunal des Weltreitverbands Fédération Équestre Internationale (FEI) vor wenigen Tagen bekannt.

Dem Reiter wurde vorgeworfen bei zahlreichen Turnieren seine Sporen unter Strom gesetzt und die Pferde somit zu einer höheren Leistung getrieben zu haben. Laut des Fach-Magazins „St. Georg“ hat das französische Magazin „Grandprix“ im Sommer 2020 entsprechende Bilder veröffentlicht, die nahelegten, dass Kocher während des Reitens einen Druckknopf in seiner Hand hatte, die per Drähten unter seiner Kleidung an die Sporen gingen. Die FEI hatte daraufhin eine Untersuchung vorgenommen und im Oktober des letzten Jahres ein Verfahren eröffnet. Laut FEI-Regularien gelten Elektroschocks aller Art an Pferden als Missbrauch. 

Kocher, der die Vorwürfe bestritten hatte, wurde danach vorläufig suspendiert. Die Zeit wird ihm auf seine Sperre angerechnet. Bis zum 27. Oktober 2030 ist der US-Amerikaner nun von allen nationalen und internationalen Wettbewerben des FEI ausgeschlossen, sowohl als Teilnehmer, als auch als Zuschauer.

Der deutsche Tierschutzbund begrüßte die Strafe: „Dieses brutale Vorgehen mit hohem technischen Aufwand, das den Tieren große Schmerzen zufügt und mit Angst verbunden ist, ist wahrlich erschreckend“, wird Andrea Mihali, Leiterin der Abteilung für interdisziplinäre Themen beim Deutschen Tierschutzbund in dem Magazin des Bundes zitiert. „Es ist wichtig, dass diese grausamen Methoden nicht geduldet werden. Der Deutsche Tierschutzbund spricht sich schon lange dafür aus, dass Reiter und ihre Pferde vor Turnierstart auf verbotene, tierschutzwidrige Ausrüstung untersucht werden und die Liste der verbotenen Hilfsmittel aktualisiert wird.“

Auch der US-Verband teilte mit, dass man die FEI-Entscheidung „eindeutig“ mittrage. „Das Team der US-Springreiter toleriert Betrug und Missbrauch von Pferden in keiner Form“, heißt es in einer Meldung.

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