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Handball-Nationalspieler Marcel Schiller von Frisch Auf Göppingen ist derzeit in bestechender Form. Ein Grund dafür ist seine Begeisterung für Basketball. Der 29-Jährige ist großer Fan der NBA und hat sich von den Profis in Übersee einiges abgeschaut, besonders im mentalen Bereich.
In einem Interview mit dem „Münchner Merkur“ und der „tz“ verriet er nun, wie ihn Deutschlands Basketball-Ikone Dirk Nowitzki mit seiner Einstellung und seiner Art einst sogar zu Tränen rührte. „Bei Dirk hat man in der Biografie toll gesehen, was von ihm alles abgefallen ist, als er den Titel gewonnen hat“, so Schiller. „Da hatte ich Tränen in den Augen, als ich das gesehen habe.“
Schillers großes Idol ist aber der im Januar 2020 tödlich verunglückte Kobe Bryant. Besonders dessen „Herangehensweise an den Sport“ sei etwas ganz Besonderes für ihn gewesen. „Der Ehrgeiz und die Arbeitsbereitschaft haben ihn besonders gemacht.“
Er habe sich vor allem mental einiges von der „Black Mamba“ abgeschaut. Schiller habe gehört, dass Kobe „nach einem Scheißabend schon mal bis zwei Uhr nachts in die Halle gegangen ist und Würfe trainiert hat.“ Genau das wäre auch Schillers Einstellung: „Wenn es in einem Spiel nicht gelaufen ist, würde ich am liebsten auch gleich wieder in die Halle gehen. Auch wenn das bei mir schwerer ist, weil es ja immer noch einen Torwart gibt. Basketball ist da natürlich prädestiniert, da kannst du dich alleine hinstellen.“
Der berühmte „Killerinstinkt“ von Bryant, Würfe im entscheidenden Moment zu nehmen, habe ihn immer fasziniert, wie er in einem Spox-Interview Mitte März sagte. „In der Crunchtime hat er die entscheidenden Würfe genommen und oft getroffen, auch wenn er vorher 0/10 aus dem Feld war. Ich verliere erst, wenn ich aufhöre, zu werfen. Das war sein Motto.“
Daran habe er sich auch bei seinem eigenen Spiel im Handball immer ein Beispiel genommen: „Kobe hatte diesen Killerinstinkt und ich habe versucht, mir etwas Ähnliches für mein Spiel über die Jahre zu erarbeiten. Selbst wenn ich ein paar Siebenmeter verworfen habe, habe ich so viel Erfahrung und Selbstbewusstsein, um mich sicher zu fühlen und den Siebenmeter in der letzten Sekunde wieder zu nehmen.“
Bryant sei sein „großes Idol und eine riesengroße Inspiration“ gewesen. Seinetwegen trage er sogar die Nummer 24 in Göppingen.