Corona-Pandemie trifft den organisierten Sport empfindlich

Starker Rückgang bei den 0-8-Jährigen

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Friday, 25. June 2021

Quelle: Landessportverband Baden-Württemberg

Im vergangenen Jahr gab es immer wieder Diskussionen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie für den organisierten Sport. Auch in Baden-Württemberg hat diese Frage Sportler*innen, Vereine und Verbände beschäftigt. Mit der aktuellen, jährlichen Mitgliederbestandserhebung folgen nun Fakten zur aktuellen Lage im organisierten Sport.

Rückgang von rund 2,5 % im Land

In der Gesamtbilanz des Sports reduziert sich die Anzahl der Mitglieder in baden-württembergischen Sportvereinen von 3,9 Millionen auf 3,8 Millionen. Exakt sind es 98.048 Mitglieder weniger als im Vorjahr, dies entspricht einem Defizit von 2,46 %. „Die Austritte bewegen sich im Bereich der normalen Fluktuation. Es sind zuallererst die fehlenden Eintritte der Kinder- und Jugendlichen aufgrund von fehlenden Angeboten“, sagte Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSVBW) nach Veröffentlichung der neusten Mitgliederstatistik. 

Bei den Sportfachverbänden verzeichnet der Behinderten-/Rehabilitationssport die größten Rückgänge (-12,93 %) im Land. Diese Entwicklung resultiert u.a. aus den zwischenzeitlich ausgefallenen Rehabilitationssportgruppen und -angeboten der Sportvereine. Außer der drei Sportarten Karate (-11,25 %), Judo (-11,09 %) und Gewichtheben (-10,68 %) hat jedoch keine weitere Sportart einen Rückgang von mehr als 10 %. 

Ein leichter Mitgliederzuwachs lässt sich in den Individualsportarten im Freien feststellen. Mit den Sportarten Bergsport/Klettern (+2,6 %), Radsport (+0,9 %), Tennis (+0,69 %), Golf (+0,4 %) und Kanu (+0,32 %) sind vor allem die Sportarten, die auch während der Pandemie allein oder mit Partner*in durchgeführt werden konnten, leicht angestiegen.

Kinder und Jugendliche am schwersten Betroffen

Insbesondere in den Altersklassen der Kinder und Jugendlichen trifft es den organisierten Sport besonders. In der Altersklasse der 7- bis 10-Jährigen sind es 5,77 % weniger Mitglieder als im Vorjahr, in der Altersklasse der 3- bis 6-Jährigen sind es rund 12 % weniger Kinder und in der Altersklasse der 0- bis 2-Jährigen liegt ein Defizit von über 30 % vor. Resultierend aus den fehlenden Angeboten während der Corona-Pandemie, fehlte für diese Altersgruppen die Möglichkeit, sich einem Sportverein anzuschließen und damit einen wichtigen Schritt in der frühkindlichen Erziehung und Bildung zu vollziehen.

In der Altersklasse der 11- bis 18-Jährigen gleicht sich der Mitgliederrückgang an den Landesdurchschnitt an. „Das klassische Eintrittsalter für Kinder und Jugendliche ist zwischen 0 und 10 Jahren. Hier erreichen wir den Großteil der Kinder. Wir müssen es schnell schaffen, den Jüngsten ein Angebot zum Sporttreiben zu unterbreiten. Dazu müssen Vereine und Verbände, Schulen und Kindergärten sowie Städte und Gemeinden an einem Strang ziehen! Sportstätten müssen in den Schulferien geöffnet bleiben, damit der Nachholbedarf gedeckt werden kann“, so Menzer-Haasis weiter. 

Vereine beweisen Ihren gesamtgesellschaftlichen Wert

In den unterschiedlichen Altersgruppen von 15 bis 79 Jahren pendelt sich der Wert stabil ein. Hier kann der Rückgang an der normalen Fluktuation der letzten Jahre festgemacht werden. Im Bereich der über 80-jährigen Sportmitglieder verzeichnet die Mitgliederstatistik für Baden-Württemberg einen deutlichen Zuwachs von rund 5 % bis rund 7,5 % (80-89: 7,61 %; 90-120: 5,31 %). Die Zahlen bestätigen die hervorragende Arbeit in den Vereinen und den Wert, den diese ihren Mitgliedern auch während der Pandemie geboten haben. Es besteht weiterhin eine sehr hohe Bindung zwischen Sportvereinen und ihren Mitgliedern.

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