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„Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist nicht gesund! Depressionen sind keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus – Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann“ – mit diesen Worten attackierte Teresa Enke, die Witwe des ehemaligen Nationaltorhüters Robert Enke, Tennis-Legende Boris Becker. Dieser hatte sich zuvor in einem Interview mit der englischen Zeitung „Times“ abfällig über die Depressions-Bekanntmachung von Tennis-Star Naomi Osaka geäußert.
„Du bist 23, du bist gesund, du bist reich, deiner Familie geht’s gut – wo ist da der verdammte Druck?“, wurde Becker unter anderem von der Zeitung zitiert.
Teresa Enke reagiert auf Depressions-Aussage von Boris Becker:
— Robert-Enke-Stiftung (@EnkeStiftung) July 1, 2021
In einem Interview mit der Times reagierte @TheBorisBecker mit Unverständnis auf die Auszeit der Weltranglisten-Zweiten @naomiosaka , die nach eigenen Aussagen seit mehr als drei Jahren gegen ihre Depression kämpft. pic.twitter.com/WmG9Jo7tau
Enke lud Becker daraufhin ein, sich von ihrer Robert-Enke-Stiftung über die Krankheit aufklären zu lassen. Ihr Mann hatte sich 2009 nach langer Depression das Leben genommen.
Inzwischen hat Becker auf die harsche Kritik reagiert und seine Sicht der Dinge erklärt. Er sei von der „Times“ einfach „falsch zitiert“ worden: „Leider wurde ich (wieder einmal) von einer Zeitung (The Times) falsch zitiert! Ich habe mich wiederholt live im TV (Eurosport und BBC) besorgniserregend über Naomi Osaka geäußert“, schrieb er in einem Statement, welches an eine Frau Rinke – gemeint ist hier aber wohl Teresa Enke – gerichtet ist.
Er selbst nehme das Thema sehr ernst: „Depressionen sind eine ganz tückische Krankheit (ich habe vor einigen Jahren ein Familienmitglied verloren). Gesundheit ist das wichtigste Gut, dass wir haben. Ich habe Naomi geraten, eine Pause zu machen, professionelle Hilfe zu suchen und erst wieder zurück zum Tennisplatz zu kehren, wenn sie es kann!!!“
Diese Aussage hätte es aber leider nicht zur Schlagzeile geschafft, „also wurde eine falsche erfunden.“
Es handele sich aus Beckers Sicht also nur um ein Missverständnis.