Quelle: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Mit 3:0 setzte sich der FC St. Pauli am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden durch und eroberte somit die Tabellenspitze in der 2. Fußball-Bundesliga. Während des Spiels stichelte der Kiez-Klub allerdings auch noch, von den meisten Zuschauern unbemerkt, gegen die AfD.
Auf einer Werbebande war während des Spiels zu lesen: „Der FC St. Pauli grüßt den Flyerservice Hahn“.
heute an ihrer Bande: der #fcsp grüßt den Flyerservice Hahn #noAfD pic.twitter.com/MsoE9i6t5D
— JoernPL @ homeoffice (@JoernPL) October 3, 2021
Was sich zunächst wie ein einfacher Gruß an einen Sponsor liest, ist in Wahrheit allerdings ein versteckter Seitenhieb gegen die rechts orientierte Partei AfD. Denn bei dem Unternehmen „Flyerservice Hahn“ handelt es sich nicht um ein reales Unternehmen, sondern um eine Anspielung auf eine Aktion der Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS).
Diese hatte sich in der vergangenen Woche dazu bekannt, der AfD im Wahlkampf um die Bundestagswahlen ein Schnippchen geschlagen zu haben.
So habe die Gruppierung den „Flyerservice Hahn“ ins Leben gerufen und der Partei angeboten, als Dienstleister die Verteilung ihrer Werbematerialien zu übernehmen. Nachdem die AfD eingewilligt hatte, habe man die mehr als fünf Millionen Flyer von verschiedenen Kreisverbänden allerdings nicht verteilt, sondern gesammelt in den Müll entsorgt.
Die AfD sah darin übrigens einen „erheblichen Schaden für die Demokratie“ und stellte Strafanzeige.
Der bekanntermaßen links orientierte Klub sei laut Aussagen aus dem Umfeld des Vereins allerdings nicht an der Aktion beteiligt gewesen, wie die „Welt“ berichtet. Weder habe man den „Flyerservice Hahn“ initiiert, noch habe die Gruppierung „Zentrum für politische Schönheit“ etwas mit dem Verein zu tun.
Auch eine offizielle Stellungnahme zu der Botschaft auf der Werbebande am Sonntag gibt es von Vereinsseite nicht.
Dennoch: Die Grußbotschaft des FC St. Pauli dürfte nicht nur die Fans des Klubs, sondern auch alle Gegner der AfD gefreut haben!
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