Staatsanwaltschaft ermittelt nach Olympia-Eklat

Ermittlungen gegen Fünfkämpferin Annika Schleu und ihre Trainerin

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Tuesday, 05. October 2021

Quelle: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Nach dem Eklat bei den Olympischen Spielen um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hat die Staatsanwaltschaft Potsdam die Ermittlungen aufgenommen. Der Vorwurf: Tierquälerei.

Es war ein Drama, was schließlich zum größten deutschen Olympia-Eklat während den Spielen in Tokio wurde. Auf dem Weg zu Gold verweigerte das zugeloste Pferd von Annika Schleu in der letzten Disziplin des Modernen Fünfkampfs. Alle Medaillen-Hoffnungen waren dahin. Sowohl die Athletin selbst als auch Bundestrainerin Kim Raisner versuchten alles, um das Pferd doch noch gezähmt zu bekommen.

Für viele gingen die verzweifelten Versuche allerdings zu weit. Besonders Raisners vehemente Aufforderung die Gerte einzusetzen („Hau mal richtig drauf!“) stand heftig in der Kritik. Zudem zeigen Bilder, dass Raisner selbst mit der Faust nach dem Pferd geschlagen hat.

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Anzeige

Im Internet wurde das Duo teilweise schwer beschimpft. Der deutsche Tierschutzbund stellte sogar Anzeige gegen Schleu und die Bundestrainerin wegen Tierquälerei (Schleu), beziehungsweise Beihilfe zur Tierquälerei (Raisner).

Dieser wurde nun stattgegeben. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hat sich der Sache angenommen. Sprecher Sebastian Thiele bestätigte am Montag: „Wir haben nach Feststellung eines Anfangsverdachts Ermittlungen gegen beide aufgenommen.“

Aufgrund des Wohnorts der Beschuldigten würde die Potsdamer Behörde die Ermittlungen führen. Wann die Ermittlungen beendet sein würden, steht noch nicht fest.

Schleu weist Vorwürfe von sich

Der Tierschutzbund kritisierte Schleu zudem, dass sie nach den Vorkommnissen in Interviews jegliche Einsicht habe vermissen lassen.

Unter anderem im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte Schleu gesagt: „Ich habe das Pferd nicht extrem hart behandelt. Ich hatte eine Gerte dabei, die vorher kontrolliert wurde. Genauso wie die Sporen. Ich bin mir wirklich keiner Tierquälerei bewusst.“

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