Quelle: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
Es war ein Drama, was schließlich zum größten deutschen Olympia-Eklat während den Spielen in Tokio wurde. Auf dem Weg zu Gold verweigerte das zugeloste Pferd von Annika Schleu in der letzten Disziplin des Modernen Fünfkampfs. Alle Medaillen-Hoffnungen waren dahin. Sowohl die Athletin selbst als auch Bundestrainerin Kim Raisner versuchten alles, um das Pferd doch noch gezähmt zu bekommen.
Für viele gingen die verzweifelten Versuche allerdings zu weit. Besonders Raisners vehemente Aufforderung die Gerte einzusetzen („Hau mal richtig drauf!“) stand heftig in der Kritik. Zudem zeigen Bilder, dass Raisner selbst mit der Faust nach dem Pferd geschlagen hat.
Im Internet wurde das Duo teilweise schwer beschimpft. Der deutsche Tierschutzbund stellte sogar Anzeige gegen Schleu und die Bundestrainerin wegen Tierquälerei (Schleu), beziehungsweise Beihilfe zur Tierquälerei (Raisner).
@DOSB
— Wahrheit (@Nunmalunteruns) August 6, 2021
Ich fordere die sofortige Sperrung der Tierquäler #Schleu #annikaschleu + Trainerin.#fuenfkampf pic.twitter.com/IQTIaFHg7J
Dieser wurde nun stattgegeben. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hat sich der Sache angenommen. Sprecher Sebastian Thiele bestätigte am Montag: „Wir haben nach Feststellung eines Anfangsverdachts Ermittlungen gegen beide aufgenommen.“
Aufgrund des Wohnorts der Beschuldigten würde die Potsdamer Behörde die Ermittlungen führen. Wann die Ermittlungen beendet sein würden, steht noch nicht fest.
Der Tierschutzbund kritisierte Schleu zudem, dass sie nach den Vorkommnissen in Interviews jegliche Einsicht habe vermissen lassen.
Unter anderem im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte Schleu gesagt: „Ich habe das Pferd nicht extrem hart behandelt. Ich hatte eine Gerte dabei, die vorher kontrolliert wurde. Genauso wie die Sporen. Ich bin mir wirklich keiner Tierquälerei bewusst.“