Quelle: picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke
In Zeiten von Social Media, in denen jedes Wort auf die Gold-Waage gelegt wird, sollte man sich ganz genau überlegen, was man von sich gibt. Das gilt insbesondere für TV-Kommentatoren, denen oftmals Millionen von Menschen zuhören. Steffen Freund, TV-Experte und Co-Kommentator für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft bei RTL, hätte sich im WM-Quali-Spiel der DFB-Elf in Nordmazedonien wohl auch besser zweimal überlegt, wie er eine Szene kommentierte. So hätte er sich viel Ärger um seine Person ersparen können …
Während in der ersten Halbzeit die Wiederholung der Verletzung eines nordmazedonischen Spielers im TV zu sehen war, sagte Freund: „Das tut schon beim Hingucken weh! Die Frauen zuhause bitte wegschauen bei dieser Zeitlupe.“
Im Internet, insbesondere bei Twitter, entbrannte daraufhin eine rege Diskussion. Zahlreiche Nutzer warfen dem ehemaligen Nationalspieler Sexismus und veraltetes Klischee-Denken vor.
„Die Frauen bitte wegschauen bei dieser Zeitlupe. Das tut schon weh beim Zuschauen“, sagt Steffen Freund. Warum? Weil Frauen verweichlichte Geschöpfe der Menschheit sind und keinen Schmerz vertragen können? Ich dachte, im Jahr 2021 sind wir über solche Klischees hinweg. #MKDGER
— Florian Reis (@vunallemebbes) October 11, 2021
Allerdings gab es auch andere User, die die Aufregung nicht verstehen konnten und Freund verteidigten.
Hui, die Gesinnungstaliban sind wieder auf dem Kriegspfad.
— Redwyne (@Paxter_Redwyne) October 12, 2021
Das war ein flapsiger Spruch von Steffen #Freund.
Nicht mehr. Nicht weniger.
Kann da weder Sexismus noch sonst irgendwas erkennen.
Aber gut, manche brauchen wohl ihre tägliche Dosis Empörung wie die Luft zum Atmen.
Noch in der Nacht auf Dienstag bezog der TV-Experte und Co-Kommentator selbst Stellung zu seiner Aussage: „Bei der Verletzung von Ademi hab ich einfach nur an meine Frau denken müssen, die solche Zeitlupen, wie ich auch, nur sehr schlecht ertragen kann“, so Freund gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er hoffe, dass sich der Spieler „nicht zu schwer verletzt hat und wünsche ihm gute Besserung.“
Gegenüber der Bild-Zeitung führte er weiter aus: „Ich habe in meiner Karriere schon so viele schwere Verletzungen gehabt. Und meine Frau war oft im Stadion. Sie konnte da nicht mehr hingucken.“
Ob sexistisch oder nicht – grade Steffen Freund sollte eigentlich wissen, dass man mehr denn je, aufpassen was, was man sagt. Bereits im letzten Jahr erntete er als Experte reichlich Kritik. Damals hatte der 51-Jährige im „Doppelpass“ die afrikanische Herkunft der beiden Ex-Schalker Amine Harit und Nabil Bentaleb in Verbindung mit deren „Disziplinlosigkeit“ in Verbindung gebracht.
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