Quelle: picture alliance / dpa | Tobias Hase
Bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary begann eine der coolsten Storys der Wintersport-Geschichte, als erstmals ein Bob-Team aus Jamaika an den Start ging. Die Story wurde verfilmt und der Film „Cool Runnings“ feierte weltweite Erfolge.
Seitdem hat sich der Wintersport im Karibik-Staat stetig weiterentwickelt. Das Bob-Team war seit ihrem Debüt mit Ausnahme von 2006 und 2010 bei jeden Spielen vertreten. Bei den nun anstehenden Wettkämpfen in Peking nimmt das Team sogar mit einem Rekord-Aufgebot teil. Erstmals in der Geschichte wird Jamaika mit gleich drei Bobs an den Start gehen! Das gab der Verband Anfang dieser Woche auf Twitter bekannt.
BREAKING:
— Team Jamaica (@TeamJA876) January 17, 2022
JAMAICA, WE HAVE A BOBSLED TEAM HEADING TO BEIJING!
It will be fire on ice as #TeamJamaica secured their spot at the 2022 Beijing #WinterOlympics. This will be the 1st time JAM has qualified in 3 Olympic bobsled events: four-man, two-man and women’s monobob pic.twitter.com/hRd5h7lDlG
Neben dem Zweier-Bob der Herren, dem Einer bei den Frauen dürfen die Fans in Peking nach 24 langen Jahren auch endlich wieder über ein jamaikanisches Herren-Team im Vierer-Bob jubeln.
Ob es für Team Jamaika allerdings auch sportlich Grund zum Jubel gibt, ist fraglich. Denn der Verband leidet unter großen finanziellen Problemen. Es fehlt schlicht Geld für das optimale Equipment. Eine seit November 2021 bestehende Crowdfunding-Kampagne unter dem Motto „Coole Schlitten für das heißeste Ding auf dem Eis“ brachte bisher keinen Erfolg.
The Jamaica bobsled team needs your help with getting new sleds for Beijing! @JBSFed https://t.co/9EgnfNDdru
— Team Jamaica (@TeamJA876) January 18, 2022
Lediglich knapp 5.000 Dollar kamen bisher zusammen. Bis zum anvisierten Ziel von 194.000 Dollar ist es also noch ein gutes Stück.
Der Verband schreibt dazu: „Unsere Athleten gehören zu den Besten der Welt. Sie arbeiten hart und mit großer Hingabe, aber ohne Top-Schlitten können sie nie ihr Potenzial abrufen.“
Doch egal, ob das jamaikanische Bob-Team nun sportlich ganz vorne angreifen kann oder nicht. Allein die Tatsache, dass die Insel-Sportler*innen es überhaupt wieder nach Peking geschafft haben, ist schon ein Erfolg. Und die Unterstützung der Fans ist ihnen sowieso sicher …