Chinas kuriose Weltauswahl

Mit 16 Nordamerikanern zu olympischem Eishockey-Turnier

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Thursday, 27. January 2022

Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Alexander Zemlianichenko

Das Eishockey-Team von Gastgeber China gleicht bei den Olympischen Spielen in Peking eher einer Weltauswahl. Dabei kommen gleich 16 Spieler des Kaders aus Nordamerika.

Im Eishockey ist es nicht unüblich, dass Spieler für andere Nationen antreten, als die, in denen sie geboren wurden. Doch in China erreicht die Quote der ausländischen Spieler eine neue Dimension. Gleich 17 Profis des insgesamt 25-köpfigen Kaders für das olympische Eishockey-Turnier kommen nicht aus dem Land des Gastgebers. 

Mit einem Aufgebot von sieben in China geborenen Spielern, 13 aus Kanada, drei aus den USA und einem Akteur aus Russland geht der Gastgeber in Peking an den Start.

Von Wettbewerbsverzerrung kann allerdings nicht die Rede sein. Denn keiner der Legionäre gehört in seinem Geburtsland zu den Top-Stars. Der bekannteste Name ist der des Amerikaners Jake Chelios. Der Sohn von NHL-Legende Chris Chelios, absolvierte in der besten Eishockey-Liga der Welt insgesamt aber „nur“ fünf Spiele für die Detroit Red Wings. 

Da der 30-Jährige seit 2019 für den chinesischen Klub Kunlun Red Star unter Vertrag steht, erfüllt er – wie alle anderen auch – die offiziellen Voraussetzungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), um für China starten zu dürfen.

Kader komplett aus einem Verein

Schaut man sich den Rest des Kaders an, fällt auf, dass neben Chelios auch alle anderen Spieler für Kunlun spielen. Der Klub gilt als der beste Verein in China und spielt in der russischen KHL-Liga, wo man allerdings abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz liegt.

Der Internationale Eishockeyverband IIHF hatte erst im November letzten Jahres entschieden, dass der Weltranglisten-32. an dem olympischen Turnier teilnehmen darf. Sportlich ist man – trotz der Absagen der NHL-Stars anderer Nationen – allerdings chancenlos. Durch die Nominierung des kompletten Kunlun-Kaders soll der Leistungsunterschied ein wenig abgefangen werden.

Chinas Weltauswahl ist unter anderem auch Vorrunden-Gegner der deutschen Mannschaft.

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