Russischer Turner sorgt für Eklat

Mit Kriegssymbol auf dem Podium – direkt neben einem Ukrainer

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Monday, 07. March 2022

Quelle: picture-alliance/ dpa | Matthias Schrader (Symbolbild)

Beim Turn-Weltcup in Doha ist es am Wochenende zu einem Skandal gekommen. Ein russischer Turner nutzte die Bühne um mit einem Kriegssymbol zu provozieren.

Pfui!

Überall auf der Welt benutzt der Sport in den letzten Tagen seine gesamte Kraft, um sich für den Frieden und das Ende des Ukraine-Kriegs einzusetzen. Beim Turn-Weltcup in Doha kam es am Samstag nun aber zu einem Eklat in die andere Richtung.

Der drittplatzierte Ivan Kuliak, ein 20-jähriger russischer Turner, zeigte sich bei der Siegerehrung des Barren-Wettkampfs mit einem aufgeklebten „Z“ statt des Wappens auf seinem Trikot. Der Buchstabe gilt als ein Zeichen für die Unterstützung des Kriegs von Russland in der Ukraine. Vor allem auf russischen Panzern und Militärfahrzeugen findet sich das „Z“. Nachdem lange spekuliert wurde, wofür der Buchstabe steht, berichtet die „Welt“ nun, das russische Verteidigungsministerium habe auf Instagram mitgeteilt, es stamme von der Parole „Za pobyedu“ (deutsch: Für den Sieg). Andere Berichte verweisen darauf, dass es sich dabei um eine Markierung zur Herkunft der jeweiligen Fahrzeuge handle.

Besonders unschön: Kuliak stand dabei direkt neben dem ukrainischen Sieger Ilja Kowtun. Während der Sieger Arm in Arm mit dem zweitplatzierten Kasache Milad Karimi auf dem Podest stand, stand Kuliak nur lächelnd daneben.

Der Weltturnverband FIG kündigte inzwischen an, Disziplinarmaßnahmen einzuleiten. Der Verband habe die Ethik-Kommission aufgefordert, nach dem „schockierenden Verhalten“ ein Disziplinarverfahren zu eröffnen.

Athleten aus Russland und Belarus ausgeschlossen

Für Kuliak wird es vermutlich der letzte Wettkampf für eine lange Zeit gewesen sein. Denn unabhängig von dem Skandal verkündete der Verband, wie so viele andere Sportverbände zuvor, am vergangenen Freitag, dass alle Wettkämpfer*innen aus Russland und Belarus bis auf Weiteres nicht mehr an offiziellen Veranstaltungen der FIG teilnehmen dürfen.

Dass Kuliak sowie alle weiteren Teilnehmer aus Russland und Belarus überhaupt noch an den Wettkämpfen in Doha teilnehmen durften, verdankten sie lediglich der Tatsache, dass dort noch die Bestimmungen vom 26. Februar galten. 

Demnach war es verboten, die Flaggen der beiden Länder zu zeigen, sowie die jeweiligen Nationalhymnen zu spielen.

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