Grand Prix in Monaco vor dem Aus?

Traditionsrennen könnte schon 2023 entfallen

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Thursday, 21. April 2022

Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Luca Bruno

Schon seit Jahren visieren die F1-Eigentümer vermehrt neue Märkte außerhalb Europas an. Diesem Trend könnten demnächst auch echte Klassiker wie der GP von Monaco zum Opfer fallen.

Der derzeit einzige monegassische F1-Pilot Charles Leclerc sollte sich gut auf den diesjährigen Monaco-GP vorbereiten. Möglicherweise macht der Formel-1-Zirkus dort auf absehbare Zeit zum letzten Mal Station. Bisher ist es dem Ferrari-Fahrer noch nicht einmal gelungen, bei seinem Heimrennen überhaupt die Zielflagge zu sehen.

Auch wenn das Rennen in Monaco kaum Überholmanöver zulässt, ist das Event im Fürstentum ein echtes Highlight für Fahrer und Fans. Schon die spektakuläre Streckenführung mit der unvergleichlichen Hafen-Atmosphäre macht das Rennen eigentlich unverzichtbar.

Das Problem: Der Kalender ist zu voll!

Mit 23 Rennen im Jahr ist der Rennkalender der Formel 1 bereits prall gefüllt. Maximal 24 Rennen sind derzeit theoretisch möglich, allerdings gibt es im nächsten Jahr mit Katar und Las Vegas schon zwei fixe Neuzugänge.

Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wird dieses Jahr nicht mehr in Russland gefahren. Damit fällt zwar ein Rennen weg, jedoch möchten die Betreiber nach Corona-Pause auch wieder in China fahren. Das heißt, der Rennkalender wäre nächstes Jahr sogar mit 24 Rennen befüllt.

Auch Spa und Le Castellet bedroht

Unter anderem Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist das eindeutig zu viel: „Mit 23 Rennen ist man schon am Sättigungspunkt angekommen“. Horner regt an, einige Stationen im Kalender noch einmal zu überdenken.

F1-Chef Stefano Domenicali kündigte nun genau das an. Jedoch droht Domenicali dabei mit dem Wegfall beliebter Klassiker, denn: „Andere Interessenten stehen Schlange.“ Außerdem sei es den Fans egal, wo gefahren wird, solange die Action stimme.

Hauptsächlich geht es dabei natürlich ums Geld. Denn die Europäer zahlen die niedrigsten Antrittsgebühren. Mit neuen Rennstrecken in den USA oder Asien lässt sich deutlich mehr Geld verdienen.

Leclercs Teamkollege Carlos Sainz fasst die Lage so zusammen: „Ich bin ein großer Fan davon, nach Miami und Las Vegas zu fahren, aber gleichzeitig wäre es ein großer Verlust, einige klassische europäische Rennen nicht mehr zu haben.“

Alternativen zur Rettung von Monaco & Co.

Besonders die beliebten Rennen in Monaco, Frankreich und Belgien gelten als mögliche Streichkandidaten. Vor dem Hintergrund anhaltender Gerüchte um weitere Rennen etwa in Südafrika bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten, um das Aus zu verhindern.

Entweder, die Teams und Fahrer arrangieren sich doch mit Domenicalis Idee, bis zu 30 Rennen pro Jahr zu fahren. Oder man einigt sich auf einen rotierenden Rennkalender. So hatten sich etwa der Hockenheimring und der Nürburgring bis 2013 mit dem Grand Prix von Deutschland abgewechselt.

Insgesamt sieht es für die Traditionsstrecken wie Monaco dennoch eher düster aus. Selbst eine Rotation der Strecken wäre genau wie in Deutschland vermutlich nur der Anfang vom Ende.

Vor allem der Verlust von Monaco würde sicherlich nicht nur Charles Leclerc, sondern auch vielen anderen Fahrern und den Fans sauer aufstoßen.

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