Quelle: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
Wow – mittendrin statt nur dabei!
Vor fast 50.000 Zuschauern in Kölns RheinEnergieStadion wurden beim „Innovation Game“ neben neuen Kameraperspektiven spezielle Live-Tracking-Schuhsohlen und mit Mikrofonen ausgestattete Spieler getestet.
Der Star unter den technischen Neuerungen war dabei definitiv die Bodycam – obwohl die Aufnahmen der Spielerkameras auf den ersten Blick eher wie ein Videospiel aus der Egoperspektive wirken. Die Bilder der auf Brusthöhe in die Trikots eingearbeiteten Kameras können jedoch trotz einiger Makel durchaus überzeugen.
Denn so nah am Geschehen waren Fußballfans wohl noch nie. Besonders der Anschlusstreffer des „Effzeh“ wirkt gleich viel eindrücklicher, wenn man sich „selbst“ mitten im Getümmel auf dem Platz wiederfindet.
FC Köln put a bodycam on some players for their preseason match with AC Milan.
— ESPN FC (@ESPNFC) July 17, 2022
We need to see more of this!
(via @fckoeln) pic.twitter.com/0rfuAZxD2R
Für empfindliche Augen sind die teils doch recht wackligen Bilder allerdings nicht unbedingt geeignet. Auch an die plötzlich auftauchenden Arme des mitspielenden Kameramanns muss man sich als Zuschauer erst noch gewöhnen.
Im Internet reichten die Meinungen von unglaublich bis unglaublich nutzlos. FC-Profi Timo Hübers bemängelt aus Sicht der Spieler speziell die Wärmeentwicklung unter der Kamera: „Das Tragen der Bodycam war ein wenig gewöhnungsbedürftig, es war ziemlich warm darunter. Es hat mich nicht eingeschränkt, aber das Tragen hat man schon gemerkt“, so der 25-Jährige.
Köln-Trainer Steffen Baumgart kann auf die Kamera bei den Spielern verzichten: „Ich bin da eher Traditionalist und finde nicht alles gut, was da passiert.“ Nach Spielende gab Baumgart aber zu: „Die Kamera der Schiedsrichter war interessant, weil man so die Partie aus dem Blickwinkel des Schiedsrichters sieht.“
Wann, wie und ob die Bodycam in der Bundesliga zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht klar. Zunächst einmal wird die Resonanz auf das Kölner Pilot-Projekt abgewartet.