Stadion statt Bühne

Diese Rap-Stars hätten auch Profi-Fußballer werden können

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Thursday, 18. August 2022

Quelle: picture alliance / Bernd Wüstneck/dpa | Bernd Wüstneck

Sie sind inzwischen alle große Stars der Deutsch-Rap-Szene. Doch diese sechs Künstler hätten vor ihrer Karriere im Musik-Business auch gute Chancen auf ein Leben als Profi-Fußballer gehabt.

Fußball und Rap – schon längst sind diese beiden Themen sehr eng miteinander verbunden. Immer wieder gibt es Gastauftritte von berühmten Fußball-Stars in den Videos der Musiker. Und hin und wieder versuchen sich die Kicker auch selbst als Künstler am Mikrofon.

Die folgenden sechs Deutsch-Rapper verbindet allerdings mehr als nur die gesellschaftliche Verflechtung von Fußball und Rap-Musik zum runden Leder. Denn sie alle hatten einst die Anlagen für eine erfolgreiche Karriere als Profi-Fußballer.

Marteria

Die bekannteste Vergangenheit als Fußballer hat sicherlich Marteria. Marten Laciny, so sein richtiger Name, spielte einst lange Zeit für diverse Teams des heutigen Zweitligisten Hansa Rostock. 

Und beinahe wäre er auch tatsächlich Profi geworden, wie er einst im Interview mit dem 0381-Magazin verriet: „Ich habe mit 6 Jahren bei Hansa angefangen Fußball zu spielen und alle Jugendmannschaften durchlaufen, bis zu den Amateuren. Ja, ich hatte die Chance den Sprung zu schaffen.“ Kein Wunder, schließlich durchlief er als Rechtsverteidiger sogar sämtliche U-Nationalmannschaften bis hin zur U17.

Dass es mit der großen Karriere als Profi-Fußballer letztendlich doch nichts geworden ist, liegt an einer Reise nach New York. Dort wollte Laciny Model werden, weshalb er seine Laufbahn als Fußballer beendete. „Es war vielleicht der größte Fehler meines Lebens. Aber ich denke, alles was passiert ist Schicksal. Ich bin nach New York gegangen um zu Modeln. Der Job war scheiße, aber es gab gutes Geld und sehr gute Partys. Mit 18 feiert man das extrem.“

KC Rebell

Auch der Rap-Star aus Essen war einst ganz nah an einer Profi-Karriere. Als einstiger Kapitän der U17-Mannschaft von Rot-Weiss Essen spielte er unter anderem an der Seite des späteren Weltmeisters von 2014 Mesut Özil. 

Das Problem von KC Rebell: „Für den Fußball hat mir ganz ehrlich auch etwas Disziplin gefehlt“, so der Rapper gegenüber „laut.de“.

Eine langwierige Rotsperre machte den Fußballer-Plänen von Hüseyin Kökseçen, KCs bürgerlicher Name, allerdings einen Strich durch die Rechnung. Wie er heute erzählt, verprügelte er einen Schiedsrichter wegen einer angeblichen Beleidigung. Die folgende Sperre war gleichbedeutend mit dem Ende seiner angehenden Karriere als Fußballer.

Mero

Dem „Baller los“-Interpreten wurden ebenfalls gute Chancen nachgesagt, es bis zum Profi-Fußballer zu schaffen. In der Jugend von Darmstadt 98 machte sich Enes Meral, aka Mero, einst einen Namen, schaffte es sogar in das Nachwuchsleistungszentrum der „Lilien“.

Laut eigener Aussage, hätte es Mero packen können: „Ich wäre eigentlich jetzt Profi-Fußballer“, gab sich der Rapper auf einer Veranstaltung in Berlin selbstbewusst. Dass es letztendlich nicht so weit kam, lag an einem noch größeren Interesse: „Ich habe damals erfolgreich bei Darmstadt 98 in der Jugend gespielt. Aber Rap-Musik war schon immer mein Traum.“

Dú Maroc

In Frankfurt geboren, begann Mimoun Alaoui schon mit fünf Jahren gegen den Ball zu treten. Egal ob im Verein oder auf dem Bolzplatz – der Ball war zu dieser Zeit sein bester Freund. 

Unter anderem spielte er äußerst erfolgreich für Kickers Offenbach, stand damals sogar kurz vor dem Sprung zu den Profis. Doch ein doppelter Mittelfußbruch im Jahr 2006 beendete schließlich die Hoffnungen auf eine Profi-Karriere. Denn auch im Anschluss verletzte er sich immer wieder, bis ihm seine Ärzte schließlich rieten, seine Karriere ganz zu beenden.

Bevor aus Alaoui dann endgültig der Rapper Dú Maroc wurde, schaffte er es immerhin noch ein Spiel in der Oberliga zu absolvieren. Doch auch als Musiker hat er den Bezug zum Fußball nicht verloren. So spielen in seinem Video zu „One Touch“ Jérôme Boateng, Jürgen Klopp und Änis Ben-Hatira mit.

Capital Bra

Mit Fußball-Stars in seiner Musik kennt sich auch Capital Bra sehr gut aus. Egal ob David Alaba, Franck Ribery, Karim Benzema oder Neymar – in seinen Tracks zeigt Capi sein großes Fußball-Wissen immer wieder.

Als er einst gemeinsam mit seiner Mutter aus der Ukraine als Siebenjähriger nach Berlin kommt, schließt sich Vladislav Balovatsky – so Capital Bras richtiger Name – der Jugend vom ansässigen Verein BFC Dynamo an. Das Fußballer-Glück hielt allerdings nicht allzu lange: Kriminalität, ein Schulabbruch und die frühe Konzentration auf die Musik verhinderten eine weitere Karriere auf dem Fußballfeld.

BTNG

Bei dem Nachname Boateng ist eine Karriere als Profi-Fußballer ja quasi vorgezeichnet. Doch im Gegensatz zu seinen Brüdern Jérôme und Kevin-Prince blieb George Boateng die Laufbahn im Profi-Fußball verwehrt. 

Auch wenn er als eigentlich talentiertester der drei Brüder ebenfalls in der Jugend von Hertha BSC und dem berühmten Käfig in Wedding spielte. Mangelnde Disziplin machte es ihm unmöglich, weiter Fußball zu spielen. „Talentiert reicht nicht, du musst auch diszipliniert sein, und das war ich sicher nicht. Ich war halt ein junger Bursche, der keine Regeln kannte“, erklärte er einst im Interview mit „Fußball.de“. 

Immerhin blieb er dem Fußball noch im Amateurbereich treu und ging zunächst in der Oberliga und anschließend noch in der Berlin-Liga auf Torejagd.

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