„Bin ich zu langsam?“

Federer erklärt Handtuch-Zoff mit Schiedsrichter

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Friday, 04. June 2021

Quelle: picture alliance / DPPI media | Nicol Knightman

Tennis-Superstar Roger Federer gewinnt sein Zweitrundenmatch bei den French Open, liefert sich dabei allerdings eine minutenlange Diskussion mit dem Schiedsrichter. Anschließend klärte der Schweizer die Situation auf.

Roger Federer steht in der dritten Runde der French Open. Der Schweizer Tennis-Star setzte sich in seinem Zweitrundenmatch gegen Marin Cilic mit 6:2, 2:6, 7:6 (7:4) und 6:2 durch. Während der Partie kam es zu einer minutenlangen Diskussion zwischen Federer und dem Stuhlschiedsrichter Emmanuel Joseph.

Im zweiten Satz, beim Stand von 3:1 für Cilic, stand dieser zum Aufschlag bereit, Federer hingegen griff noch einmal zu seinem Handtuch und wischte sich das Gesicht ab. Schiedsrichter Joseph ermahnte den 39-Jährigen daraufhin. Es folgte eine rund dreiminütige hitzige Diskussion zwischen den beiden, in der Federer versuchte seine Sicht der Dinge zu erklären. „Glauben Sie, dass ich langsam bin?“, fragte er zunächst in Richtung des Schiedsrichters: „Ich habe Ihnen zugehört, jetzt hören Sie mir zu.“

Federer, der sichtlich Mühe hatte ruhig zu bleiben, fragte anschließend auch noch Konkurrent Cilic nach seiner Meinung, ob er das Spiel aus seiner Sicht verlangsame, was der Kroate bejahte. 

Laut Regelwerk ist Lage allerdings klar: Der retournierende Spieler muss sich an das Tempo des Aufschlägers anpassen. Dieser hat insgesamt 25 Sekunden Zeit seinen Aufschlag einzuleiten. Allerdings gibt es von Fall zu Fall Ermessensspielraum.

Federer: „War ein Missverständnis“

Nach dem Handtuch-Eklat wurde die Partie fortgesetzt und der Schweizer Superstar besann sich wieder auf seine sportlichen Fähigkeiten. 

Im Anschluss an seinen Triumph gegen Cilic klärte Federer die Situation im zweiten Satz dann auf. „Ehrlich gesagt war ich ein bisschen geschockt und überrascht, dass das passiert ist. Ich habe lange nicht verstanden, warum ich überhaupt eine Verwarnung bekommen habe“, sagte der „Maestro“ im Interview mit Eurosport.

Er habe schlicht und einfach nicht mitbekommen, dass sein Gegner schon wieder zum Aufschlag bereit gewesen sei. Demnach hätte Federer auch erst im Anschluss an das Spiel des Kroaten realisiert, warum er überhaupt eine Verwarnung erhalten hatte. „Ich weiß, man muss sich nach der Geschwindigkeit des Aufschlägers richten. Aber ich habe ein bisschen hinterfragt, ob ich wirklich so langsam war, oder ob Marin mich dazu gedrängt hat, extrem schnell zu spielen.“

Es sei einfach ein „beidseitiges Missverständnis“ zwischen ihm und Schiedsrichter Emmanuel Joseph gewesen.

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