Russischer Top-Klub sorgt für Sexismus-Eklat

Skandal um Vorstellungsvideo von Nationalspieler Yusuf Yazici

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Thursday, 20. January 2022

Quelle: picture alliance/dpa/TASS | Sergei Bobylev

Mit einer geschmacklosen Video-Vorstellung des Neuzugangs Yusuf Yazici sorgt der russische Top-Klub ZSKA Moskau für seinen Eklat. Der Vorfall hat Konsequenzen für die verantwortliche Person.

Zur Präsentation des türkischen Nationalspielers Yusuf Yazici, der von OSC Lille ausgeliehen wurde, veröffentlichte der russische Top-Klub ZSKA Moskau ein mehr als geschmackloses Video, das im Netz sogar einen Sexismus-Skandal auslöste.

In dem mittlerweile wieder gelöschten Video ist ein fiktiver Chatverlauf zwischen dem Klub und dem Spieler zu sehen. Dort lässt der Spieler zunächst zahlreiche Nachrichten des Klubs unbeantwortet. Erst die Anmerkung „Yussuf, das ist Russland. Wir haben viele Natashas hier“, beantwortet der Spieler in dem Video mit „Ich bin in fünf Minuten da.“

Video erntet Shitstorm

Es dauerte verständlicherweise nicht lange, bis die billige Anspielung von den Nutzern komplett zerrissen wurde. Solche Aussagen seien „beleidigend und beschämend, sowohl für russische Frauen als auch russische Männer“, heißt es unter anderem auf Twitter. 

Haupt-Ziel der Kritik war die für das Video verantwortliche Redakteurin Katerina Kirilcheva. So schreibt einer der Nutzer: „Jetzt reicht es. Das ist einfach nur widerlich. Yusuf und russische Frauen haben so eine Präsentation nicht verdient. Katarina muss entlassen werden.“ Auch, dass ausgerechnet eine Frau auf solch eine Idee kommt, wurde mehrfach kritisiert.

Verantwortliche entschuldigt sich

Der Klub postete unterdessen ein Statement, in dem sich Kirilcheva persönlich entschuldigt. „Ich entschuldige mich aufrichtig für das Video, das unsere Medienabteilung veröffentlicht hat“, beginnt sie ihre Entschuldigung. 

„Ursprünglich war ein völlig anderes Skript für die Präsentation geplant gewesen. Da der Spieler aber nicht anwesend war, konnten wir dies nicht umsetzen. Aus Zeitmangel habe ich mich für ein alternatives Skript entschieden, welches leider unglücklich und unangemessen und für viele auch beleidigend war.“

Abschließend entschuldigte sie sich noch einmal bei den Fans, speziell den Frauen und dem Spieler entschuldigte.

Trotzdem bleibt der Skandal wohl nicht ohne Folgen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat der Klub Kirilcheva inzwischen entlassen.

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