Quelle: picture alliance/dpa/TASS | Sergei Bobylev
Zur Präsentation des türkischen Nationalspielers Yusuf Yazici, der von OSC Lille ausgeliehen wurde, veröffentlichte der russische Top-Klub ZSKA Moskau ein mehr als geschmackloses Video, das im Netz sogar einen Sexismus-Skandal auslöste.
In dem mittlerweile wieder gelöschten Video ist ein fiktiver Chatverlauf zwischen dem Klub und dem Spieler zu sehen. Dort lässt der Spieler zunächst zahlreiche Nachrichten des Klubs unbeantwortet. Erst die Anmerkung „Yussuf, das ist Russland. Wir haben viele Natashas hier“, beantwortet der Spieler in dem Video mit „Ich bin in fünf Minuten da.“
CSKA Moscow’un Yusuf Yazıcı’yı takdim ettiği video büyük bir skandal! pic.twitter.com/Mz6H8ahV0O
— Tribun Dergi (@tribundergi) January 19, 2022
Es dauerte verständlicherweise nicht lange, bis die billige Anspielung von den Nutzern komplett zerrissen wurde. Solche Aussagen seien „beleidigend und beschämend, sowohl für russische Frauen als auch russische Männer“, heißt es unter anderem auf Twitter.
Haupt-Ziel der Kritik war die für das Video verantwortliche Redakteurin Katerina Kirilcheva. So schreibt einer der Nutzer: „Jetzt reicht es. Das ist einfach nur widerlich. Yusuf und russische Frauen haben so eine Präsentation nicht verdient. Katarina muss entlassen werden.“ Auch, dass ausgerechnet eine Frau auf solch eine Idee kommt, wurde mehrfach kritisiert.
CSKA TV editor-in-chief Katerina Kirilcheva's statement on the video which was published today across club's social media pic.twitter.com/AXa2TTgdSM
— PFC CSKA Moscow (@PFCCSKA_en) January 19, 2022
Der Klub postete unterdessen ein Statement, in dem sich Kirilcheva persönlich entschuldigt. „Ich entschuldige mich aufrichtig für das Video, das unsere Medienabteilung veröffentlicht hat“, beginnt sie ihre Entschuldigung.
„Ursprünglich war ein völlig anderes Skript für die Präsentation geplant gewesen. Da der Spieler aber nicht anwesend war, konnten wir dies nicht umsetzen. Aus Zeitmangel habe ich mich für ein alternatives Skript entschieden, welches leider unglücklich und unangemessen und für viele auch beleidigend war.“
Abschließend entschuldigte sie sich noch einmal bei den Fans, speziell den Frauen und dem Spieler entschuldigte.
Trotzdem bleibt der Skandal wohl nicht ohne Folgen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat der Klub Kirilcheva inzwischen entlassen.