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Ganz Deutschland diskutiert und sorgt sich derzeit über die drohenden Folgen der Energie-Krise. Eine Richtlinie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für TV-Übertragungen der 3. Liga und eine Entscheidung der Deutschen Telekom sorgen mitten in dieser Diskussion nun für Kopfschütteln.
So muss Borussia Dortmund beim Heimspiel der U23 am kommenden Sonntag (13 Uhr) trotz bester Wettervorhersagen das Flutlicht im Signal-Iduna-Stadion einschalten.
Hintergrund ist eine Medienrichtlinie des DFB, wonach für die Dritte Liga. Demnach ist „für einen professionellen sportlichen Spielbetrieb und eine hochwertige TV-Übertragung eine Spielfeldbeleuchtung erforderlich.“ Diese liegt laut der Vorschrift bei mindestens 800 Lux und muss bereits während des kompletten Aufwärmens der Teams sowie mindestens bis zehn Minuten nach Spielende eingeschaltet sein.
Besonders grotesk wirkt diese Vorschrift vor der Tatsache, dass der DFB die Spiele am kommenden Wochenende zu einem Aktionsspieltag für mehr Klimaschutz erklärt hat.
Die endgültige Entscheidung, ob die Stadionbeleuchtung eingesetzt werden muss, liegt laut der Richtlinie aber beim entsprechenden Host-Broadcaster. Für die Dritte Liga ist das die Deutsche Telekom, die mit ihrem Streamingdienst „MagentaSport“ alle Spiele überträgt.
Gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ bestätigte ein Sprecher von „MagentaSport“, dass der Einsatz von Flutlicht für eine gleichbleibende professionelle Übertragungsqualität der TV-Bilder grundsätzlich notwendig sei.
Speziell für das Stadion des BVB gelte dies, da die hohen Tribünen große Schatten auf das Spielfeld werfen.
Eine generelle Pflicht zum Einschalten des Flutlichts gebe es laut dem DFB allerdings nicht.
In einer Stellungnahme in den „Ruhr Nachrichten“ heißt es von Verbandsseiten: „Für die Produktion des HD-Signals ist gleichmäßiges Licht für die Dauer der Partie Voraussetzung, daher wird vor jeder Begegnung vom Host-Broadcaster am jeweiligen Standort individuell geprüft, inwieweit zusätzliches Licht benötigt wird. Eine Entscheidung des Host-Broadcasters wird hierbei von sich verändernden Wetterbedingungen, aber auch vom Standort selbst beeinflusst.“
Zumindest bei Borussia Dortmund dürfte der vom Stadion verursachte Energieverbrauch aber gedeckt sein. Laut Klubangaben produziert die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Signal-Iduna-Parks ein Vielfaches der benötigten Menge.
Allerdings gibt es in der Dritten Liga neben der U23 des BVB noch 19 andere Teams, die sich ebenfalls an die Vorschriften halten müssen …