Transgender-Boxer gewinnt Profidebüt

Historische Premiere in den USA

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Monday, 10. December 2018

Quelle: BoJack / Shutterstock.com (Symbolbild)

Boxer Patricio Manuel hat mit seinem Sieg gegen Hugo Aguilar in den USA Geschichte geschrieben. Denn er trat als erster Transgender überhaupt zu einem Profikampf in den Ring.

Der 33-jährige US-Amerikanerbesiegte im kalifornischen Indio seinen mexikanischen Kontrahenten in der Superfedergewichtklasse nach Punkten und sorgte damit gleich für mehrere Premieren. Zum einen trat er als erster Transgender-Boxer überhaupt in einem Profikampf an, gewann diesen sogleich und feierte damit auch einen persönlich gelungenen Start in seine Profikarriere.

"Ich würde nichts an dem ändern, was ich tun musste, um das zu erreichen", zeigte sich Manuel gegenüber der Zeitung Los Angeles Times stolz: "Es hat sich gelohnt, weil ich nun professioneller Boxer bin."

Gegner zollt Respekt, Fans buhen

Dass sein Debüt von vielen Fans nicht grade positiv aufgenommen wird, bekam Manuel direkt nach Kampfende zu spüren. Deutlich hörbare Buhrufe begleiteten die Siegerehrung. Doch davon lässt er sich nicht entmutigen. „Ich höre, dass einige nicht glücklich sind. Das ist in Ordnung. Ich werde wiederkommen und sie glücklich machen."

Manuels Gegner hingegen war voll des Lobes. Vor dem Kampf zollte er ihm seine Anerkennung: „Ich habe sehr viel Respekt für das, was er getan hat. Es ändert nichts für mich: Wenn wir im Ring stehen, wollen beide den Sieg."

„Es ist eine komische Sache, wenn zu einer historischen Sache wird, dass du einfach deine persönliche Wahrheit lebst."

Erste Kämpfe noch als Frau

Bis 2013 lebte Patricio Manuel noch als Frau. Als Patricia Manuel gewann sie damals fünf Amateurtitel in ihrer Heimat. Ihr großer Traum, die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London in 2012, platze allerdings aufgrund einer Schulterverletzung.

Die Verletzung war für sie auch der Moment, in dem sie beschloss, sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen. Zwar sah sich Patricia damals „als maskuline Person, jedoch nicht zwingend als Mann. Ich möchte eigentlich eher frei von solchen Fesseln sein. Aber wir leben in einer Welt, in der es heißt: männlich oder weiblich. Also traf ich die Entscheidung, mich zu verändern."

Dass es bis zum ersten Kampf als Mann dann noch einige Jahre dauerte, lag an der Tatsache, dass der US-Verband zunächst eine Regeländerung durchführen musste. Zudem musste Manuel aufgrund der Hormontherapie eine vom IOC verordnete zweijährige Pause einlegen.

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