Quelle: picture alliancedpaSputnik Sergey Melkonov
Nachdem ein Passagier-Flugzeug in Belarus zur Landung gezwungen wurde und einer der Passagiere, Regimekritiker Roman Protassewitsch verhaftet wurde, setzte Rigas Bürgermeister nun ein Zeichen. Er ließ gleich an mehreren offiziellen Orten, an denen die Flaggen aller WM-Teilnehmer hängen, die Fahne des ursprünglichen Veranstalters Belarus abhängen und durch die der dortigen Opposition ersetzen.
"Wir können es uns nicht leisten, im städtischen Umfeld von Riga eine Flagge zu hochzuhalten, die ein Regime symbolisiert, das faktisch Staatsterrorismus gegen die Menschen in seinem Land ausübt", so Rigas Bürgermeister Martins Stakis.
Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) kritisierte das Vorgehen der Letten: Unter Verweis darauf, dass das IIHF eine "unpolitische Sportorganisation" sei, wurde Stakis in einem Schreiben von Präsident René Fasel und Schatzmeister Luc Tardif aufgefordert, die Belarus-Fahnen entweder wieder auszutauschen oder die IIHF-Flaggen von den entsprechenden Plätzen zu entfernen.
The President of the IIHF has requested to replace (the white-red-and-white) Belorussian freedom flags with the ones of the regime - or to remove flags of IIHF. We have to pick sides - a people striving for freedom or a dictator. We will proceed with removing IIHF flags. pic.twitter.com/djTdscy588
— Mārtiņš Staķis (@MStakis) May 25, 2021
Doch Stakis zeigt sich entschlossen: "Wir müssen uns jetzt also entscheiden zwischen einem Volk, das um Freiheit kämpft und einem Diktator. Wir werden die IIHF-Flaggen abhängen."
Auch der belarussische Außenminister Makej reagierte verärgert über den Fahnentausch, sprach von einer "Provokation" und "staatlichem Vandalismus". Nach dem Flaggentausch hatte die autoritäre Führung in Minsk alle lettischen Diplomaten aus Belarus ausgewiesen, worauf Lettland mit derselben Maßnahme nachzog.
Lettlands Staatsoberhaupt Egils Levits hingegen unterstützt die Entscheidung Stakis in Riga. Er bezeichnete die Protestaktion im lettischen Fernsehen als "angemessene politische Reaktion". Sie sei ein Zeichen für die Nichtanerkennung des herrschenden Regimes in Belarus, das gegen das Völkerrecht verstoßen und den internationalen Flugverkehr gefährdet habe, so Levits.
Aufgrund der angespannten politischen Lage in Belarus, wo der autoritäre Herrscher Alexander Lukaschenko die Opposition unterdrückt, war die WM komplett nach Riga verlegt worden. Als offizielle Begründung wurden zwar Sicherheitsaspekte genannt, der Absage waren jedoch auch Drohungen von Sponsoren vorausgegangen, sich aus dem Turnier zurückzuziehen, wäre es in Belarus geblieben.
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