Lesser plötzlich Volksheld in Russland

Deutscher Biathlet wird wegen Corona-Hilfe gefeiert

Sportnews > Für Zwischendurch Veröffentlicht am Tuesday, 18. January 2022

Quelle: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Nachdem er einem russischen Biathlon-Kollegen geholfen hat, wird Erik Lesser plötzlich in der Heimat seines Kontrahenten gefeiert. Besonders auf Instagram erfährt Lesser riesige Sympathie.

Die letzten anderthalb Wochen durfte der deutsche Biathlet Erik Lesser wohl ziemlich genossen haben. Schließlich wurde er von den Fans speziell im Internet ausgiebig gefeiert. Allerdings nicht nur für seine sportlichen Leistungen. Und auch nicht nur von den deutschen Fans!

Der 32-Jährige wird seit dem Weltcup in Oberhof nämlich ausgerechnet in Russland geradezu verehrt. 

Was war passiert? Beim Wettkampf im Thüringer Wald musste der russische Athlet Eduard Latipow sich wegen eines positiven Corona-Tests zur zweiwöchigen Quarantäne in sein Hotel-Zimmer begeben. Damit der Russe so kurz vor Olympia aber wenigstens ein bisschen trainieren und sich die Zeit vertreiben konnte, stellte ihm Lesser zahlreiche Utensilien zur Verfügung. Ein Rennrad mit passender Rolle, Schuhe und eine Hose brachte der in Oberhof wohnende Lesser seinem Kontrahenten vorbei.

Latipow, der sich in diesem Winter in herausragender Form befindet, bekam einige Tage später sogar noch eine Spielekonsole vom Deutschen. 

Situation „einfach nur krass und komisch“

Der Deutsche wollte seine Hilfsbereitschaft nicht an die große Glocke hängen: „Es ist nur eine kleine Geste und eine Möglichkeit, international einmal zusammen zu agieren.“ 

Die russischen Anhänger sehen das allerdings anders. Denn seit dieser großen Geste wird Lesser besonders auf Instagram mit Danksagungen russischer Fans überhäuft. „Aktuell explodiert mein Instagram. Ich finde es einfach nur krass und komisch, wie viele Leute da Anteil nehmen“, beschrieb der zweifache Weltmeister von 2015 während des Weltcups in Ruhpolding am vergangenen Wochenende die für ihn ungewohnte Situation.

Teilweise sind es mehr als 17.000 Nutzer, die seine Bilder kommentieren. Im Vergleich: Vor seiner Hilfe waren es mitunter keine 100 Kommentare. In seinem Podcast „Das Biathlon Doppelzimmer“, den er gemeinsam mit Arnd Peiffer betreibt, ergänzt Lesser: „Das ist so geisteskrank, wie viele Russen da kommentiert haben.“

Lesser in Russland „der volle Held“

Doch die Freude über die Hilfe beschränkt sich nicht nur auf die sozialen Medien. Der russische Athlet Anton Babikow berichtete Lesser, dass er in Russland „der volle Held“ sei. 

Natürlich bedankte sich auch der Betroffene selbst bei der deutschen Olympia-Hoffnung: „Danke Erik Lesser für die Hilfe, eine echte Biathlon-Familie“, richtete Latipow, der bis zum 18. Januar noch in Quarantäne bleiben muss, seinen Dank an Lesser.

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